Kaiser Decius (249-251) - sein Image als Christenverfolger wurde maßgeblich von den Bischöfen Cyprian und Dionys geprägt. Diese verstanden es geschickt, ihre Flucht während der decianischen Krise als Reaktion auf eine reichsweite Christenverfolgung darzustellen. Allerdings hatte sich Decius' Opferedikt darauf beschränkt, auf lokaler Ebene den Haushaltsvorständen den Vollzug eines Opfers an die Götter vorzuschreiben. Die zu diesem Anlass verfassten Opferbestätigungen (libelli) hatten keine Kontrollfunktion, wie eine akribische Analyse der erhaltenen Papyri und ein struktureller Vergleich mit verwandten amtlichen Eingaben zeigen. Andere Ereignisse aus Decius' Regierungszeit können allein aus zeitgenössischen Quellen auf Papyrus, Stein und Münze oder aus literarischen Notizen späterer Zeiten rekonstruiert werden.