Seit einigen Jahrzehnten wird Marmor als Fassadenmaterial für großflächige Außenwandverkleidungen verwendet. Im gleichen Zeitraum häuften sich weltweit die Probleme, die zu einer mangelnden Beständigkeit und einer Reduzierung der Lebensdauer vieler Marmorfassaden geführt haben. Hierbei erfahren die üblicherweise 30 bis 40 mm dicken Marmorplatten durch den Einfluss hauptsächlich physikalischer Verwitterungsprozesse eine durchdringende Auflockerung des sonst dichten Gesteinsgefüges, die mit einer dauerhaften Verformung und Entfestigung einher geht. Das spektakulärste Phänomen dieser Form der Verwitterung ist das Verbiegen von Marmorplatten. In der vorliegenden Arbeit wird die kombinierte Wirkung von materialbedingten und von außen einwirkenden Faktoren auf die Deformation und Entfestigung von Marmorfassaden aufgezeigt. Umfangreiche Laboruntersuchungen an unterschiedlichen Marmortypen sowie Vor-Ort-Untersuchungen an Marmorfassaden liefern eine breite Basis zum Verständnis des Prozesses der Plattenverbiegung und erlauben erste Prognosen zum Langzeitverhalten eines Fassadenmarmors.