Gute Idee, bei der die Umsetzung mich nicht erreichen konnte
Der steinreiche und steinalte Polderbauer Tadeus de Vries wird ermordet. Der neue Hauptkommissar Stephan Möllenkamp aus Leer soll den Fall mit seinem Team schnell aufklären. Wobei sein Chef und der Landrat eine genaue Vorstellung
darüber haben, wo der Täter zu finden ist…
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen begleiten wir…mehrGute Idee, bei der die Umsetzung mich nicht erreichen konnte
Der steinreiche und steinalte Polderbauer Tadeus de Vries wird ermordet. Der neue Hauptkommissar Stephan Möllenkamp aus Leer soll den Fall mit seinem Team schnell aufklären. Wobei sein Chef und der Landrat eine genaue Vorstellung darüber haben, wo der Täter zu finden ist…
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen begleiten wir das Mädchen Marion, die sich im Jahr 1946 mit ihrem jüngeren Bruder auf der Flucht vor den Russen nach Ostfriesland befindet. Zum anderen spielt der Krimi im Jahr 1999 in Ostfriesland und beginnt mit der Ermordung von Tadeus de Vries. Der alte Bauer wird von so ziemlich jedem gehasst, der mit ihm zu tun hatte. Egal, ob seine Familie, Verwandtschaft, Nachbarn, Arbeiter auf dem Hof. Tadeus de Vries hat keine Gelegenheit ausgelassen, um seine Mitmenschen zu demütigen oder zu schikanieren. Die Voraussetzungen für einen spannenden Krimi sind somit geschaffen und zu Beginn des Buches sah es für mich auch so aus, als würde dies der Autorin gelingen.
Doch dann dümpelte die Geschichte Seite um Seite vor sich hin. Die Ermittlungen der Polizei kommen bis zum Ende des Buches nicht richtig in Fahrt. Sie wirken wie ein Haufen Dilettanten, die mehr mit internen Animositäten und fehlendem Zusammenhalt im Team beschäftigt sind. Weiter kommen sie mit der Suche nach dem Täter nur dadurch, dass ihnen zufällig Wissen in den Schoß fällt. Und selbst dann ziehen sie oft nicht unbedingt den richtigen Schluss oder lassen daraus keine Handlungen folgen.
Ergänzt wird das Ganze noch durch eine eigenwillige Journalistin, die auf eigene Faust ermittelt. Dabei verfolgt sie das Ziel, den Fall vor der Polizei aufzuklären. Das führt dazu, dass sie ihr Wissen nicht mit den Ermittlern teilt und sogar Beweismittel von einem Tatort entfernt. Auf der anderen Seite möchte sie jedoch von Stephan Möllenkamp gedeckt werden, wenn sie bei etwas Illegalem erwischt wird.
Der Täter ist mir als Leserin schnell bekannt. Da ich die Auflösung der Tat jedoch als stimmig empfunden habe, war das überhaupt nicht schlimm für mich.
Schade ist jedoch, dass es keine Person in dem Buch gibt, die mir sympathisch ist oder zu der ich eine Verbindung aufbauen konnte. Das liegt unter anderem daran, dass alle Figuren sehr blass bleiben. Aber auch daran, dass ich die Handlungen aller Beteiligten oft als sprunghaft und widersprüchlich empfunden habe.
Fazit: Die Idee des Buches hat mir gut gefallen, die Umsetzung jedoch leider nicht. Die Handlung konnte mich nicht begeistern, da sie oft vor sich hinplätscherte. Auch die Figuren haben keine Neugierde bei mir aufkommen lassen, sodass ich auch den Nachfolger nicht lesen werde.