Bereits die Ubersetzung erfüllt die Rolle eines Kommentars, indem sie Worte, die Tschernichowsky in das Hebraische eingeführt hat (als Ubersetzungen aus dem Ukrainischen und Russischen oder als Entlehnungen aus dem Aramaischen) ebenso aufschlüsselt wie Ausdrücke, die dem modernen hebraischen Leser nicht mehr gelaufig sind. Eine weitere Aufgabe kann die Ubersetzung nicht leisten: Weil eine Bibelstelle im Deutschen nicht den tradierten, festen Wortlaut des hebraischen Originals besitzt, ist der Klangraum, den der Tanach, Gebete aus dem Siddur und weitere klassische hebraische Texte bilden, in der Ubersetzung nicht zu bewahren. Diese Rolle übernimmt der philologische Kommentar. Er dient dem Verstehen und leistet zugleich Grundlagenforschung zum komplexesten Werk der "hebraischen Renaissance", da eine kommentierte Werkausgabe im Hebraischen noch aussteht.
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