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Mit Tschernichowsky war die hebraische Literatur auf einen Schlag eine europaische Literatur, und dies nicht deshalb, weil er mehr europaische Metren und Genres in die hebraische Lyrik einführte als jeder andere Dichter. Seine Lyrik war europaische Lyrik in dem Sinne, in dem das Hebraische schon immer ein Teil der europaischen Kultur gewesen war. Tschernichowsky übersetzte Homer, Horaz, Molie re, Shakespeare und Goethe aus dem Original.Aus dieser Erfahrung schuf er in der Literatur,was sein Jugendfreund Joseph Klauser (der Onkel des Romanciers Amos Oz) als Lebensmotto erwahlt hatte - einen…mehr

Produktbeschreibung
Mit Tschernichowsky war die hebraische Literatur auf einen Schlag eine europaische Literatur, und dies nicht deshalb, weil er mehr europaische Metren und Genres in die hebraische Lyrik einführte als jeder andere Dichter. Seine Lyrik war europaische Lyrik in dem Sinne, in dem das Hebraische schon immer ein Teil der europaischen Kultur gewesen war. Tschernichowsky übersetzte Homer, Horaz, Molie re, Shakespeare und Goethe aus dem Original.Aus dieser Erfahrung schuf er in der Literatur,was sein Jugendfreund Joseph Klauser (der Onkel des Romanciers Amos Oz) als Lebensmotto erwahlt hatte - einen "hebraischen Humanismus".Die Edition ist das Ergebnis eines mehrjahrigen Forschungsprojekts an der Hebraischen Universitat und am University College London. Die Ubersetzungen folgen den Metren des Originals. Der erste Band umfasst die Sonettkranze An diese Sonne und Auf das Blut, die Krim- Sonette sowie die sieben Idyllen, die Tschernichowsky frühen Ruhm verliehen.Die Sonette sind zweisprachig.
Autorenporträt
Tschernichowski, SaulSaul Tschernichowsky gehorte in den 1890-er Jahren zu einem kleinen Kreis Odessiter Hebraisten, der die Renaissance erschaffen hat. 1875 im Dorf Michajlovka imGouvernement Taurien geboren, wuchs er mit dem Russischen, Ukrainischen und Jiddischen auf und lernte früh Hebraisch.Von 1899 bis 1906 studierte er Medizin in Heidelberg und Lausanne und lebte von 1922 bis 1932 nahezu unbemerkt in Fichtengrund (nordlich von Berlin), wahrend er in allen Teilen der hebraischen Welt als nationaler Dichter empfangen wurde. Erst 1932 gelang ihm als Kinderarzt die Emigration nach Eretz Israel, wo er bis zu seinem Tod 1943 unter dem Eindruck der europaischen Ereignisse sein Spatwerk verfasste.

Schulte, JörgJörg Schulte ist Professor für Slavische Literaturen an der Universität zu Köln. Für seine Studien zur polnischen Renaissance erhielt er 2016 den Jan Kochanowski-Preis. Im Jahr 2012 edierte er das Werk des Übersetzers Salomon Dykman (1917-1965), eines frühen Trägers des Tschernichowski-Preises (1961).