Die Dichter waren die ersten Demokraten. Eine auf den ersten Blick steile These - für den arabischen Raum trifft sie zu, ob in der fernen Geschichte des Goldenen Zeitalters der Lyrik des Hohen Mittelalters oder in derNeusten Geschichte, etwa der Revolution in Syrien im Arabischen Frühling, die zum Vernichtungskriegausartete: In Syrien waren die Dichterinnen und Dichter ganz vorn bei denen, die sich für eine Demokratisierungder Gesellschaft einsetzten. Sie haben es gebüßt durch Verfolgung und Exil, jetzt leben einige von ihnen in Deutschland und sind somit die nächsten Nachbarn, die das Projekt »Poesie der Nachbarn. Dichter übersetzen Dichter« je als Gäste hatte.Mit Gedichten von Lina Atfah, Aref Hamza, Mohmmad, Al-Matroud, Rasha Omran, Lina Tibi, Raed Wahesh,übersetzt von Dorothea Grünzweig, Brigitte Oleschinski, Christoph Peters, Joachim Sartorius, Julia Trompeter, JanWagner.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Angela Schader hält die Zeit gekommen für ein Buch wie dieses. Der von Mahmoud Hassanein und Hans Thill herausgegebene zweisprachige Band versammelt originelle syrische Dichterstimmen, die den hohen Ansprüchen der Weltpoesie genügen, stellt sie fest. Das ambitionierte Konzept des Bandes, deutsche AutorInnen übersetzen syrische Kollegen, hält sie für vielversprechend. Vor allem die im Band vertretenden Dichterinnen wie Lina Atfah und Rasha Omran setzten laut Schader "keck" Sujets, die sie "blitzend-pointiert" beziehungsweise mit rarer Intensität und Schönheit ausführen. Sondierungen von Angst und Verlassenheit, Gewalt und Tod und bittere wie leichtfüßige Kriegslyrik begegnen der beeindruckten Rezensentin. Auch wenn die Übertragung mitunter übers Ziel hinausschieße oder ein Druckfehler den Lesefluss störe - sehr lesenswert, findet Schader diesen Band.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Wer erfahren will, wie sich unsere fernen Nachbarn in Syrien zeitgenössisch poetisch äußern, stößt mit »Deine Angst - Dein Paradies« sicher die richtige Tür auf.« WDR5, Matthias Ehlers »Diese Anthologie lässt syrische Lyrik leuchten.« Litprom Literaturnachrichten, Gerrit Wustmann