„Obwohl er selbst ein launischer Rocker ist, sagt Constantine immer, ich sei „kaugummi-fröhlich“, und meint, es würde besser zu meinem Typen passen, wenn ich pinkfarbenes Zeug mit Rüschen tragen würde, was auch immer das heißen soll.“ (S.36)
Es ist Zeit für die berühmte Thriller-Convention.
Mittendrin vier Thrillerautoren. Alle erhalten von einem anonymen Twitteraccount eine Nachricht. Eine der…mehr„Obwohl er selbst ein launischer Rocker ist, sagt Constantine immer, ich sei „kaugummi-fröhlich“, und meint, es würde besser zu meinem Typen passen, wenn ich pinkfarbenes Zeug mit Rüschen tragen würde, was auch immer das heißen soll.“ (S.36)
Es ist Zeit für die berühmte Thriller-Convention. Mittendrin vier Thrillerautoren. Alle erhalten von einem anonymen Twitteraccount eine Nachricht. Eine der nominierten und berühmten Autorinnen sei tragisch ums Leben gekommen. Doch nicht nur die Nachricht lässt ihnen das Blut in den Adern gefrieren. Nein, es sind die weiteren düsteren Nachrichten, die der Anonyme ihnen schickt. Ein Wettlauf mit der Zeit zwischen Konkurrenten, denen man vielleicht gar nicht trauen darf, oder?
Anfangs hatte ich nicht den Draht zu der Storyline gefunden und ich bekam das Gefühl, dass ich eventuell in eine Leseflaute rutschen könnte – die bei mir eher selten der Fall ist. Das Gute war, dass jeder der vier Thrillerautoren seine Sicht auf die Dinge schildern darf, was es wiederum spannend gemacht hat. Nach einigen Kapiteln war ich in der Story drinnen, die Seiten flogen nur so dahin und ich konnte es nicht mehr weglegen.
Die Figuren wurden zwar dreidimensional erarbeitet, dennoch empfand ich sie an manchen Stellen als zu blass. Stück für Stück durfte ich mehr über die vier Protagonisten erfahren. Über ihr Leben, ihren Job, ihre Ansichten. Trotz alledem konnte ich mich mit keinem der vier Protagonisten identifizieren. Ich bekam nicht einmal das Gefühl, ihnen „nah“ zu sein. Es fühlte sich unnahbar und schnell an. Mit schnell meine ich, dass die Figuren einen zwar mitnehmen und einiges von sich preisgeben, aber sie geben einem das Gefühl, die Geschichte schnell erzählen zu wollen und sie verstehen zu müssen. Ich liebe es, wenn eine Figur einen, womit auch immer, mitreißt. Das kann ein kleines Detail sein, völlig unscheinbar meinetwegen. Hier hat es aber gefehlt. Dann kam der Zeitpunkt, wo ich mich fragte, wer den Mord begangen hatte. Und die Idee, die ich hatte, hat sich am Ende bewahrheitet. Ernüchternd? Etwas. Und dennoch schlau gelöst. Für mich hätte das erste Ende ausgereicht, denn der Twist, der danach folgte, war unnötig. Er brachte zwar nochmal minimal Spannung hinein, war aber vorhersehbar und somit langweilig.
Alles in allem war es kein aufregender Thriller, den ich unbedingt weiterempfehlen würde – nur ich schließe nicht von mir auf andere. Die Sicht auf Geschichten ist immer subjektiv. Mir fehlte etwas. Der nötige Thrill und ja, das Ende hätte das Buch nicht gebraucht, aber gut.