Eines Tages erhält die Schriftstellerin Juliet, die in den späten vierziger Jahren in London lebt, einen erstaunlichen Brief. Absender ist Dawsey Adams, ein Bauer von der Kanalinsel Guernsey, der antiquarisch ein Buch erworben hat, das zuvor ihr gehörte. Da ihre Adresse vorn im Buch steht, wendet er sich an sie, um mehr über den Autor zu erfahren, der ihn fasziniert. Zwischen der Literatin und dem Bauern entspinnt sich ein anrührender Briefwechsel, durch den Juliet von der Existenz der "Guernsey Literary and Potato Peel Pie Society" erfährt, einer literarischen Gesellschaft, die die Inselbewohner - ungeübte Leser - gründeten, um sich über die schwere Kriegszeit hinwegzuhelfen. Je mehr Juliet über Dawsey und die anderen erfährt, desto mehr wünscht sie sich sie zu treffen. Sie beschließt, auf die Insel zu reisen. Dort stößt sie auf die Geschichte von Elizabeth, einem verschollenen Mitglied der Literarischen Gesellschaft, und ihre große Liebe zu einem deutschen Offizier. Und sielernt Dawsey kennen...
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Dies sei ein ganz "wunderbares und reizendes Buch" das auch Großmüttern gefallen dürfte, schreibt Rezensentin Margret Fetzer über diesen Briefroman, der ihren Informationen zufolge im Jahr 1946 in England beginnt. Natürlich wirke das Genre in Zeiten von SMS schon ein wenig angestaubt, dennoch hat es aus Sicht der Rezensentin vielleicht gerade deshalb seinen Charme, wenngleich die in den Briefen verhandelte Literatur ihrer Einschätzung zufolge kaum mehr als dem Zweck der fröhlich-behaglichen Unterhaltung dient. Was das Buch für die Rezensentin trotzdem spannend macht, ist die Art, mit der hier die amerikanische Autorin Britishness und das Verhältnis der Engländer "zum deutschen Feind im Zweiten Weltkrieg" zu thematisieren wagt. Auch die Übersetzung wird gelobt. Nur der deutsche Titel des Buchs erntet harsche Kritik, weil er die Qualität des Buchs ins Schmonzettenhafte verzerrt.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH