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5 Kundenbewertungen

Ein großer Roman über die Einsamkeit der menschlichen Existenz.
Eines Tages verschwindet der Bildhauer Jang Unhyong beinahe spurlos. Er hinterlässt seine faszinierenden Gipsabdrücke von Händen und Körpern - und ein bewegendes Tagebuch, das seine lebenslange Suche nach Nähe und Wahrhaftigkeit in einer Welt voller Masken schildert.
»Han Kang erzählt zugleich mit großer Brutalität und großer Poesie - eine Mischung, die nur wenigen Schriftstellern gelingt.« Stern. »Man kann sich dieser Stimme nicht entziehen.« Independent.
Von der Autorin des internationalen Bestsellers »Die Vegetarierin«.
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Produktbeschreibung
Ein großer Roman über die Einsamkeit der menschlichen Existenz.

Eines Tages verschwindet der Bildhauer Jang Unhyong beinahe spurlos. Er hinterlässt seine faszinierenden Gipsabdrücke von Händen und Körpern - und ein bewegendes Tagebuch, das seine lebenslange Suche nach Nähe und Wahrhaftigkeit in einer Welt voller Masken schildert.

»Han Kang erzählt zugleich mit großer Brutalität und großer Poesie - eine Mischung, die nur wenigen Schriftstellern gelingt.« Stern.
»Man kann sich dieser Stimme nicht entziehen.« Independent.

Von der Autorin des internationalen Bestsellers »Die Vegetarierin«.
Autorenporträt
Kang, HanHan Kang ist die wichtigste literarische Stimme Koreas. 1993 debütierte sie als Dichterin, seitdem erschienen zahlreiche Romane. Seit sie für "Die Vegetarierin" gemeinsam mit ihrer Übersetzerin 2016 den Man Booker International Prize erhielt, haben ihre Bücher auch international großen Erfolg. Auch der Roman »Weiß« war für den Booker Prize nominiert, »Menschenwerk« erhielt den renommierten italienischen Malaparte-Preis. Derzeit lehrt sie kreatives Schreiben am Kulturinstitut Seoul.Im Aufbau Verlag sind "Die Vegetarierin", "Menschenwerk", "Deine kalten Hände" und "Weiß" lieferbar.Mehr Informationen zur Autorin unter www.writerhankang.com.

Flügel, Kyong-HaeDie Übersetzerin Kyong-Hae Flügel, geboren 1972 in Seoul, studierte Germanistik in Seoul und Jena. Sie lebt seit 1996 in Jena.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

In diesem frühen Künstlerroman der Man-Booker-Preisträgerin Han Kang begegnet die Schriftstellerin H. im Prolog dem Bildhauer Jang Unhyong. Als der verschwindet, bleibt nur sein handgeschriebenes Manuskript. Ein Auslöser der Aufzeichnungen war die Frage der Schriftstellerin, warum er ausschließlich mit Gipsabdrücken menschlicher Körper arbeitet. Zusammen mit H. tauchen wir in die Welt dieses Einzelgängers, der schon früh die Masken seiner Umwelt durchschaut. Vom künstlichen Lächeln seiner Mutter bis hin zu einem Diebstahlverdacht, der seinen Glauben an die Wahrheit zerstört. Die Arbeit mit den Händen erlöst ihn zeitweise von seiner stetigen Anstrengung, "die Hülle der Dinge durchschauen zu wollen". Seine ganz eigene Sicht auf die Welt lässt ihn auch L.s feingliedrige Hände an dem monströs fettleibigen Körper entdecken. Die Arbeit mit der jungen L. ist der Beginn seiner Gipsserien und einer wechselvollen Beziehung zu der essgestörten Frau. Doch während L. in einer freundschaftlichen Distanz um die große Leere seines Lebens kreist, ist es die unnahbare E., die Unhyongs stoisches Dasein von Grund auf erschüttert und die Grenzen verschwimmen lässt. Körperbilder entlarvt Kang als leere Hüllen gesellschaftlicher Konventionen, spannend ist, was sie dahinter sieht.

© BÜCHERmagazin, Tina Schraml (ts)

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.03.2019

Last des Lebens
Mit ihrem Roman „Die Vegetarierin“ wurde die südkoreanische Autorin Han Kang weltberühmt.
Jetzt ist ihr Debüt „Deine kalten Hände“ erschienen und erlaubt Einblick in das Frühwerk
VON INSA WILKE
Was ist Kunst? Diese Frage scheint viele junge Autorinnen und Autoren umzutreiben, wenn sie ihren ersten Roman schreiben. Kenah Cusanit zum Beispiel, die gerade mit ihrem Roman „Babel“ für den Leipziger Buchpreis nominiert wurde. Oder auch Denis Pfabe, der mit „Der Tag endet mit dem Licht“, einen komplexen und komplizierten, sehr beachtlichen Roman über das Verhältnis von Kunst und Leben geschrieben hat. Offenbar ist einige Selbstreflexion nötig, um sich frei zu schreiben von dieser zermürbenden Frage nach den Möglichkeiten von Kunst und der kleinschrittigen Auseinandersetzung mit formalen Fragen. Genau das in frühen Werken zu beobachten, ist aber auch ein großer Genuss. Vermutlich sind manche Schreibende nie wieder so skrupulös wie am Anfang ihrer künstlerischen Laufbahn.
Auch die südkoreanische Autorin Han Kang hat so einen selbstreflexiven Kunst- und Künstlerroman geschrieben. Fünf Jahre vor ihrem internationalen Bestseller „Die Vegetarierin“ und sogar zwölf Jahre vor dem großen Roman „Menschenwerk“ erschien 2002 in Südkorea der Roman „Deine kalten Hände“. Dieses Buch kann man jetzt in der deutschen Übersetzung von Han Kangs neuer Übersetzerin Kyong-Hae Flügel lesen. Bemerkenswert ist, das hier schon das Lebensthema eine Rolle spielt, das auch Kangs spätere Erfolgsromane prägt: Widerstand durch Lebensverweigerung.
Han Kang wurde 1970 in Gwangju geboren, einer Stadt, die in die südkoreanische Geschichte einging, als dort 1980 die Menschen gegen die Militärdiktatur auf die Straße gingen und zu Tausenden ermordet wurden. „Menschenwerk“ erzählt von diesem kollektiven Trauma, während „Die Vegetarierin“ sich auf sehr ungewöhnliche Weise, nämlich indem die weibliche Hauptfigur sich in eine Pflanze zu verwandeln wünscht, dem passiven Widerstand gegen die patriarchale Ideologie widmet. Beide Romane bestechen durch ihre Grundidee und die Multiperspektivität der extrem distanzierten Erzählweise. Vor allem aber durch die radikale Einfachheit der Sprache und Bilder, die so ihre Nachdrücklichkeit entfalten.
„Deine kalten Hände“ lässt dies alles schon erkennen, aber auch, dass hier eine Autorin noch auf dem Weg ist. Die Anlage des Romans ist klassisch, es handelt sich um einen doppelten Künstlerroman: Die Rahmenerzählung wird von einer Schriftstellerin bestritten, die vom Werk eines Bildhauers fasziniert ist. Als sie ihm zufällig begegnet, verschwindet er auch schon wieder von der Bildfläche. Dafür wird ihr ein Manuskript zugespielt, das er hinterlassen hat: seine Lebensgeschichte.
Diese Lebensgeschichte wird von drei Frauen bestimmt: seiner Mutter, einer für ihre Anmut und Freundlichkeit bekannten Frau, die ihren Sohn aber durch extreme Lieblosigkeit dauerhaft schädigt und von der er lernt, „wie falsch ein Lächeln sein kann“. Die Studentin L., die übermäßig dick ist und zum wichtigsten Modell für den Bildhauer wird, und schließlich die sehr schöne, sehr kühle, sehr reinliche E., eine Innenarchitektin, die mit ähnlichen Themen zu kämpfen hat wie er. Alle Figuren dieses Buches tragen ein Geheimnis in sich, und manchmal scheint der Roman schier zusammenzubrechen unter der bedeutsamen Last dieser geheimen Leiden.
Trotzdem gelingt es Han Kang bereits in diesem Roman, Bilder zu entwerfen, die man nicht mehr so leicht vergisst: Die Kunstwerke, die der Bildhauer erschafft, sind Körperhüllen. Er nimmt von seinen Modellen Gipsabgüsse. An L. faszinieren ihn nicht nur ihre schönen Hände, die bei Han Kang Fenster zur Seele ihrer Figuren werden, sondern auch die Gipshülle ihrer weichen Massigkeit: „Endlich hatte ich einen Raum gefunden, in dem ich mich verbergen konnte.“
Man darf diesen Roman nicht als realistischen Text lesen, sondern sollte sich eher auf die zeichenhafte Bedeutung konzentrieren, die manchmal an Haruki Murakamis Romane erinnert. Das Thema, das die Figuren verbindet, ist die Frage nach dem Widerspruch von Hülle und Hohlraum, von Oberfläche und Lebensleere. So wie der Bildhauer seinen Modellen ins Innerste schauen möchte, so enthüllt Han Kang nach und nach die Geheimnisse ihrer Figuren, die dann manchmal, man muss das so sagen, gar nicht ungewöhnlich sind, etwa wie der Zusammenhang von sexuellem Missbrauch und Essstörungen. Auch Sentenzen wie die folgende überschreiten die Grenze zum so wahren wie banalen Kunstkitsch: „Das Leben ist eine Hülle, die sich über einem Abgrund wölbt, und wir leben darauf wie maskierte Akrobaten.“
Aber es ist andererseits bemerkenswert, mit welcher Konsequenz in diesem frühen Roman schon Han Kangs Themen durchdekliniert werden und wie hartnäckig sie sich dem Versuch widmet, Körper zu beschreiben: in ihrer Materialität, ihrer Empfindsamkeit und ihrer metaphorischen Bedeutung. Insofern ist dies ein Roman, der Leserinnen und Leser von Han Kang interessieren dürfte und alle anderen heranführt an die Auseinandersetzung einer jungen Schriftstellerin mit ihrem Stoff und seinen Formfragen, die immer auch Lebensfragen sind. Im Fall von „Deine kalten Hände“ vielleicht diese: Lässt es sich überhaupt leben, mit der Vergangenheit auf den Schultern?
Alle Romane Han Kangs
handeln vom passiven Widerstand
gegen die patriarchale Ideologie
Han Kang: Deine kalten Hände. Aus dem Koreanischen von Kyong-Hae Flügel. Aufbau Verlag, Berlin 2019. 312 Seiten, 22 Euro.
Die Motive sind schon da, trotzdem ist die Autorin sichtlich noch auf der Suche: Han Kang.
Foto: Roberto Ricciuti / Getty 
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.03.2019

Die Beichte des Bildhauers

Allen die Maske vom Gesicht reißen: Die Koreanerin Han Kang seziert in ihrem Roman "Deine kalten Hände" Essstörungen und Fleischeslust.

Schon öfter musste sich der Bildhauer Jang Unhyong die Frage "Sind Sie vielleicht pervers?" stellen lassen: Die Modelle des "Außerirdischen", wie er sich selbst nennt, provozieren bei anderen unangenehme Empfindungen zwischen Brechreiz und Lust, Ekel und Gänsehaut. Die eine fasziniert ihn durch ihre ungeheure Leibesfülle und ihre schönen, zarten Hände, die perfekte Schönheit der anderen ist ihm durch ihre kleinen Makel und kalten Hände gerade noch erträglich. Das alles liegt noch innerhalb der Bandbreite normalen Schönheitsempfindens. Boteros Frauen oder die Nanas von Niki de Saint-Phalle haben ja auch nicht gerade Model-Maße.

Was Han Kangs bereits 2002 entstandenen Roman "Deine kalten Hände" über die europäische Maler-und-Modell-Tradition hinaushebt, ist die leidenschaftliche Hingabe des Künstlers an das üppig wogende, schmatzende Fleisch. Das "Fest der rhythmisch wallenden Speckfalten" ist in seiner Einheit von Klarheit und Geheimnis, Höflichkeit, Zärtlichkeit und nackter Gewalt schon eine sehr koreanische Spezialität. Han Kangs Thema ist, wie in ihrer mit dem Booker-Preis ausgezeichneten "Vegetarierin", das weibliche Aufbegehren gegen die Enge, Förmlichkeit und Maskenhaftigkeit der koreanischen Gesellschaft: Essstörungen als körperlich-instinktiver, selbstzerstörerischer Widerstand gegen Männergewalt in Ehe, Familie und Kunst.

"Das Leben ist eine Hülle, die sich über einem Abgrund wölbt, und wir leben darauf wie maskierte Akrobaten. Mal hassen wir, mal lieben wir, und manchmal brüllen wir vor Wut. Über unseren Kunststücken vergessen wir, dass wir vergänglich sind und sterben müssen." Der fiktive Protagonist Jang Unhyong will "den Menschen die verletzliche Hülle abziehen, um in ihr Inneres zu sehen". Bei seinem "Lifecasting"-Verfahren nimmt er hyperrealistische Gipsabdrücke vom nackten Frauenleib (eine schmerzhafte, demütigende Prozedur, die nicht jede durchsteht), die er hinterher aufbricht und neu zusammensetzt. Sein Atelier ist ein Trümmerfeld hohler Frauenbilder, ein Friedhof beschädigter Torsi, und ähnlich unaufgeräumt und morbide wirkt manchmal auch der Roman.

Besonders angetan hat es Jang Unhyong die Studentin L. Als Kind sexuell missbraucht, fraß sie sich eine Schutzhülle aus Fleisch an, unter der sie jetzt leidet. Für den Künstler sind ihre schönen kleinen Hände aber "heilig", ihr unförmig aufgequollener Körper ein Altar. Am liebsten würde er sich darin verkriechen, sich in ihrer "Negativschale" begraben lassen, aber so weit ist es noch nicht. L. rebelliert gegen den Fettkult ihres Anbeters: Sie zerschlägt die Skulpturen, die er aus ihren Wülsten und Dehnungsstreifen formte, und hungert sich für einen anderen Mann schlank. Was den Künstler und seine widerspenstige Muse verband, war nicht Liebe, sondern die Einsamkeit der Außenseiter, eine unstillbare Sehnsucht nach Nähe, Wärme und Wahrheit, die sich im Wechselspiel von Fressattacken und Diäten, Eingipsen und Auspacken von Traumata und Lügen realisierte.

E. hat als erfolgreiche Innenarchitektin ein anderes Verhältnis zu Jang Unhyongs Körperkunst. Lifecasting-Skulpturen sind für sie dekorative Möbelstücke, aber wenn sie selber eingegipst wird, fühlt sie sich wie ein gefangenes Tier. E. ist so labil und exzentrisch wie L., aber als Star-Designerin und begehrte Frau mindestens auf Augenhöhe mit dem Bildhauer. Edel und elegant, unnahbar und unergründlich, schlank, weltläufig und auf puppenhafte Weise schön, erscheint sie ihm wie eine perfekte Totenmaske. In Wahrheit ist E. eine Metzgerstochter, die sich mit Disziplin und Innendesign vor dem Spiegel und auf der Waage modellierte. Dass sie mit sechs Fingern geboren wurde, hinterließ nicht nur an ihrer Hand Narben.

Dass Jang Unhyong allen die Maske vom Gesicht reißen will, hängt auch mit seiner Biographie zusammen. Sein Vater war ein kalter, strenger Patriarch, seine Mutter eine lächelnde Maske; so wurde er ein Monster der Unauffälligkeit, angepasst, ängstlich, still. Und insgeheim fasziniert von allem Hässlichen, Schiefen und Krummen, etwa der verstümmelten Hand seines Onkels. Auch als Künstler wird er das Abnormale, Schmutzige und Deformierte mehr schätzen als die reinliche gerade Form.

Das gilt auch für Han Kang. In "Die Vegetariern" erzählte sie von einer mausgrauen Frau, die mit ihrem plötzlichen Fleischverzicht gegen eine Männerwelt rebellierte, in der es keinen Platz für weiblichen Eigensinn, Sinnlichkeit und pflanzenhaft wuchernde Kreativität gab. "Deine kalten Hände" ist für unser westlich-rationales Denken nicht weniger befremdlich, aber nicht ganz so konsequent erzählt. Die Beichte des Bildhauers ist eingebettet in eine überflüssige Herausgeberfiktion und schlingert manchmal bedenklich zwischen Kunstbetriebssatire und Emanzipationsdrama.

Im Prolog berichtet die Autorin H. - vermutlich ein Alter Ego von Han Kang -, wie sehr das Schreiben sie auslauge: "Alle Erinnerungen aus meinem menschlichen Dasein verblassen - mein Ich stirbt sozusagen - und es bleiben nur die Romane, an denen ich schreibe, und die Person, die diese Romane schreibt." Die Anspannung falle erst von ihr ab, wenn sie einen befriedigenden Schluss gefunden habe. So war es wohl auch diesmal. Im Nachwort dankt Han Kang "dafür, dass ich lebe und dass es mir vergönnt ist, als Schriftstellerin zu arbeiten". Die befremdliche Rätselhaftigkeit, die vampirische Saugkraft ihrer "Lifecasting"-Methode teilt sich dem Leser durchaus mit. Aber so ungerührt unterkühlt und gleichzeitig pathetisch, wie Han Kang über Maskierung und Verstecken, Eingipsen und Aufmeißeln von körperlichen und seelischen Deformationen und "nachtdunklen Hohlräumen" aller Art schreibt, wird man mit diesen "Kalten Händen" dann doch nicht recht warm.

MARTIN HALTER

Han Kang:

"Deine kalten Hände".

Roman.

Aus dem Koreanischen von Kyong-Hae Flügel. Aufbau Verlag, Berlin 2019. 312 S., geb., 22,- [Euro].

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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Rezensentin Wiebke Porombka kann mit Han Kangs im Original bereits 2002 erschienenem Roman "Deine kalten Hände"  leider nicht allzu viel anfangen. Wie auch in ihrem Roman "Die Vegetarierin" beschäftigt sich die koreanische Autorin mit "Essstörungen, Selbstzerstörung und Patriarchat", erklärt die Kritikerin, die hier von einem nicht näher beschriebenen Bildhauer und seinem Modell, dessen Fettleibigkeit und Unansehnlichkeit die Autorin umfassend schildert, liest. Wenn der Bildhauer dann auch noch eine Affäre mit der aufgrund frühkindlicher Missbrauchserfahrungen essgestörten jungen Frau beginnt, die sich wiederum für einen anderen Mann plötzlich herunterhungert, vermisst Porombka bei allem moralischen Anspruch der Autorin die Substanz in der Story.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Der Kern der Geschichte fesselt: Han Kangs in sich gefangene, eigentümlich entrückte Figuren, die wie Gespenster durch ihr eigenes Leben geistern.« Silke Müller STERN 20190214