Die Rahmenhandlung verlegt Boccaccio in ein Landhaus in den Hügeln von Florenz (im Vorort Fiesole), zwei Meilen vom damaligen Stadtkern von Florenz entfernt. In dieses Landhaus sind sieben Frauen und drei junge Männer vor der Pest geflüchtet, die im Frühjahr und Sommer des Jahres 1348 Florenz heimsuchte. Im Landhaus versuchen sich die Flüchtlinge nach Möglichkeit zu unterhalten. Daher wird jeden Tag eine Königin oder ein König bestimmt, welcher einen Themenkreis vorgibt. Zu diesem Themenkreis hat sich nun jeder der Anwesenden eine Geschichte auszudenken und zum Besten zu geben. Nach zehn Tagen…mehr
Die Rahmenhandlung verlegt Boccaccio in ein Landhaus in den Hügeln von Florenz (im Vorort Fiesole), zwei Meilen vom damaligen Stadtkern von Florenz entfernt. In dieses Landhaus sind sieben Frauen und drei junge Männer vor der Pest geflüchtet, die im Frühjahr und Sommer des Jahres 1348 Florenz heimsuchte. Im Landhaus versuchen sich die Flüchtlinge nach Möglichkeit zu unterhalten. Daher wird jeden Tag eine Königin oder ein König bestimmt, welcher einen Themenkreis vorgibt. Zu diesem Themenkreis hat sich nun jeder der Anwesenden eine Geschichte auszudenken und zum Besten zu geben. Nach zehn Tagen und zehn mal zehn Novellen kehrt die Gruppe wieder nach Florenz zurück. Bereits die Grammatiker und Rhetoriker der Renaissance waren der Ansicht, daß Boccaccios Dekameron ein Meisterwerk sei. Der Autor wurde zusammen mit Dante und Francesco Petrarca zum Wegbereiter und Vorbild für die eigenen Bestrebungen. Heute gilt das Dekameron unbestritten als Ursprung der italienischen Prosa überhaupt und als ein Werk, das die Weltliteratur nachhaltig beeinflußt hat.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Giovanni Boccaccio (1313-1375) war ein bedeutender Vertreter des Renaissance-Humanismus. Sein Meisterwerk, das Decamerone, porträtiert mit bis dahin unbekanntem Realismus und Witz die facettenreiche Gesellschaft des 14. Jahrhunderts und erhebt ihn zum Begründer der prosaischen Erzähltradition in Europa. Seine Kindheit verlebte er in Florenz. Noch als Jugendlicher wurde er nach Neapel zur Arbeit in eine Filiale der Compagnia dei Bardi geschickt, um sich im Beruf des Kaufmanns zu üben. Anstatt sich mit dem Studium der Handelstätigkeit zu beschäftigen, wie es der Vater gewollt hatte, widmete er sich seiner Leidenschaft für die Literatur. Er erhielt Zugang zum neapolitanischen Hof des Robert von Anjou, wo er den eleganten, höfischen Lebensstil kennenlernte, mit Intellektuellen verkehrte und sich autodidaktisch eine breitgefächerte Bildung aneignete. 1340 kehrte er nach Florenz zurück. Wegen finanzieller Schwierigkeiten trat er in den Staatsdienst ein und bekleidete mehrere Ämter. Zwischen 1345 und 1346 begab er sich an den Hof des Ostasio da Polenta in Ravenna, ein Jahr päter stand er im Dienst des Francesco Ordelaffi in Forli. Das bürgerliche-städtische Umfeld, sehr verschieden vom höfischen Leben, war eine bedeutende Inspirationsquelle für seine fruchtbare literarische Tätigkeit in jenem Jahrzehnt, die ihren Höhepunkt im Decamerone fand, geschrieben in den Jahren nach der Pestepidemie, die Italien 1348 heimsuchte. Sein Meisterwerk war indes sicher schon abgeschlossen, als er im Herbst 1350 erstmals Francesco Petrarca traf. Danach widmete sich Boccaccio verstärkt dem Studium der klassischen Texte. Um 1355 erhielt er freien Zugang zur Bibliothek von Montecassino, in der viele Werke aus der römisch-griechischen Antike die Zeiten überdauert hatten. Sein Interesse für die Antike beeinflußte auch die Literaturproduktion gegen Ende seines Lebens. 1373 wurde ihm, der bereits zwanzig Jahre zuvor mit seiner Dante-Biographie den Kult um Dante Alighieri angefacht hatte, von der Stadt Florenz aufgetragen, öffentlich die Divina Commedia zu lesen, zu erklären und zu kommentieren. Er ließ sich schließlich in Certaldo nieder, wo er auch starb.
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