Nach 1990 war Michail Ryklin maßgeblich an der Verbreitung westeuropäischer Gegenwartsphilosophie in Russland beteiligt. In den hier versammelten Gesprächen mit deren wesentlichen Exponenten ergibt sich eine perspektivische Brechung, eine facettenreiche Einführung in den je »anderen« Blickwinkel, die dem kundigen wie dem unkundigen Leser ebenso zugute kommt wie dem jeweiligen Gesprächspartner.
Ob es nun darum geht, (eine) Philosophie von außerhalb her zu verstehen, oder immer wieder um die sowjetische Erfahrung intellektuellen Lebens. Es ist der ureigene Modus philosophischer Lektüre, das hartnäckige Fragen, das sich im Gespräch produktiv nach außen kehrt und verhindert, dass das Sprechen monologisch wird: den Nullpunkt der Diskussion, von dem aus endgültige Deutungen möglich wären, gibt es nicht.
Gespräche mit Jacques Derrida, Félix Guattari, Jean Baudrillard, Philippe Lacoue-Labarthe, Jean-Luc Nancy, Paul Virilio, Richard Rorty, Slavoj Zizek, Susan Buck-Morss und Boris Groys.
Ob es nun darum geht, (eine) Philosophie von außerhalb her zu verstehen, oder immer wieder um die sowjetische Erfahrung intellektuellen Lebens. Es ist der ureigene Modus philosophischer Lektüre, das hartnäckige Fragen, das sich im Gespräch produktiv nach außen kehrt und verhindert, dass das Sprechen monologisch wird: den Nullpunkt der Diskussion, von dem aus endgültige Deutungen möglich wären, gibt es nicht.
Gespräche mit Jacques Derrida, Félix Guattari, Jean Baudrillard, Philippe Lacoue-Labarthe, Jean-Luc Nancy, Paul Virilio, Richard Rorty, Slavoj Zizek, Susan Buck-Morss und Boris Groys.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Klare Worte für eine klare Sache findet Felix Philipp Ingold für Michail Ryklins Interviewband. Ingold spart nicht mit Kritik an den stur westlich orientierten Denkern, die Ryklin vors Mikro gebeten hat, um ihnen Fragen zu ihrer jeweiligen Philosophie zu stellen: Derrida, Rorty, Baudrillard, Zizek, Buck-Morss... Der Gegensatz zwischen der Seriosität und Sachkenntnis des Fragenden und der Interesselosigkeit der Gefragten, nicht zuletzt an ihrem Gegenüber, sticht Ingold unangenehm ins Auge. Traurig konstatiert er die ungenutzte Chance des Dialogs zwischen dem kompetenten russischen Philosophen und seinen westlichen Counterparts. Schuld daran ist laut Ingold allerdings auch die Interviewform selbst, durch die Ryklin mit seinem Bemühen um Detailfragen und Begriffsklärung zum bloßen Stichwortgeber wird. Und kein philosophischer Erkenntnisgewinn, nirgends. Wenn es doch mal "lebhaft und anregend" wird, findet sich der Rezensent schon fern der Philosophie und auf politischem Boden wieder und das genügt ihm bei weitem nicht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ryklins Gesprächsführung lässt in jeder Phase erkennen, wie seriös er sich auf die zu verhandelnden Problemzusammenhänge vorbereitet hat und wie kompetent, manchmal auch kritisch er seine jeweiligen Partner zu befragen weiss.« Felix Philipp Ingold, NZZ