In dieser Studie wird dieAnnahme, dass deliberative Global Governance legitimes Regieren jenseits desStaates ermöglicht, sowohl theoretisch begründet als auch am Beispiel der WTOempirisch plausibilisiert. Dazu wird ein Modell entwickelt, das Überlegungender deliberativen Demokratietheorie zur Funktion von Recht und Zivilgesellschaftauf die internationale Politik überträgt. Die Rekonstruktion deliberativerVerfahren in der WTO-Debatte über den Zugang zu lebensnotwendigen Medikamentenzeigt: Wenn zivilgesellschaftliche Akteure öffentlichen Rechtfertigungsdruck aufbauen und zugleich rechtlichkodifizierte Begründungspflichten gelten, dann kann argumentationsbasierteInteraktion gestärkt und die asymmetrische Verteilung von Verhandlungsmachtrelativiert werden.