Pralinen, Zucker und Eisenbahnwagen - an diesen Erzeugnissen aus Delitzsch kam in der DDR kaum jemand vorbei. Sie waren ebenso bekannt wie begehrt und ihre Herstellung bot vielen Menschen aus Delitzsch und der Umgebung Arbeit in der Kreisstadt. Da die Stadt im Krieg kaum in Mitleidenschaft gezogen wurde, blieb das historische Bauensemble zu großen Teilen erhalten. Das charakteristische Flair zwischen dem Marktplatz und dem Bahnhof war weiterhin vom traditionsreichen Handwerk und dem Handel bestimmt. Ab Ende der 1950er-Jahre entstanden im Norden, Osten und Westen des alten Zentrums großflächige Wohnbaugebiete, in die es zahlreiche Neubürger zog. Mit rund 200 bisher weitgehend unveröffentlichten Bildern illustrieren Manfred Wilde und Detlef Seeger das Alltagsleben der Delitzscher: Auch hier wurde zwischen 1949 und 1989 geliebt, gestritten, gearbeitet und gefeiert - und manchmal war eben auch ein Fotoapparat dabei.
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