Theodor W. Adornos Miniatur zu Webers Freischütz gleicht einer verschämten Liebeserklärung. Sie besitzt ein Gespür die ästhetischen Qualitäten des Stückes, in der sich musikästhetischer Scharfblick und eine fast kindliche Fasziniertheit miteinander verbinden. Aber hinter der Oberfläche der Würdigung zeigt sich immer wieder eine nicht offen gelegte Angst um das geliebte Stück. Adornos Huldigung gerät so stellenweise zur manipulativen Eloge, die neugierig macht auf ihre Hintergründe. Ihre Ausleuchtung verrät eine innere Zerrissenheit von Adorno, die weit über sein Verhältnis zum Freischütz hinausgeht. So gehört sein kleiner Artikel zu der Oper zu seinen Schlüsseltexten.
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