Von den Höhen der Anden, der Weite der Pampa, aus der Tangometropole Buenos Aires in der Walzermetropole Wien eingetroffen, hätte der NZZ-Korrespondent eigentlich erwartet, im Herzen Europas ein längst vertrautes Land vorzufinden. Falsch. Als höchst genussreiche, aber nicht immer ganz gefahrlose Expedition in exotisches Terrain erwies sich der Vorstoß des weltgewandten Eidgenossen in die geheimnisvolle Domäne des Almdudlers und des Apfelstrudels - wo man sich den Wiener Charme von der Unesco patentieren lassen will, wo Plätze selbst nach ihrer Umbenennung immer noch so heißen wie zuvor. Der Autor schildert die umjubelte Rückkehr der Römer nach Baden bei Wien, bereist das skurrile Kärnten, dringt vor ins wilde Tschickistan und in das noch wildere Tirol, wo man für das falsche Absingen der Landeshymne mit Buße belegt wird, wo im Winter Teufelsgestalten ihr Unwesen treiben und in lauen Sommernächten das Wasser auf geheimnisvolle Weise bergaufwärts fließt. In ausgewählten Reportagen erschließt Ritterband das unbekannte Nachbarland Österreich. Mit spitzer Feder und augenzwinkerndem Humor nimmt er in seinen Glossen aufs Korn, was ihm in acht Jahren Korrespondententätigkeit in Österreich am Rande des politischen Geschehens aufgefallen ist - begleitet vom Karikaturisten Michael Pammesberger, der mit seinen Zeichnungen stets unfehlbar ins Schwarze trifft.
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