Schmerz scheint kein Thema zu sein. Selbst in Zeiten von Covid-19 wird kaum darüber gesprochen. Und auch in theologischen Kontexten beschäftigt man sich erstaunlich wenig damit. Das könnte daran liegen, dass sich das Empfinden körperlicher Schmerzen mit sprachlichen Mitteln nur unzureichend zum Ausdruck bringen lässt. Gleichwohl haben theologische Deutungen von Schmerz den kulturellen Umgang mit ihm entscheidend mitgeprägt - von der Aufforderung zum Mitleiden über das »mannhafte« Ignorieren des Schmerzes bis zu den unterschiedlichen Bemühungen, Schmerzen zu lindern und seine Ursachen zu heilen.
»Der Reiz dieser Aufsatzsammlung liegt zweifellos in der Fülle der Sichtweisen auf die Schmerzbeobachtungen. Von Schemata, Perspektiven und Interpretationen ist die Rede, die miteinander konkurrieren und eine mehrdimensionale Wahrnehmung verlangen, die wiederum nur interdisziplinär eingelöst werden kann.« Ralph Kunz, Theologische Revue, 118 (2022)