Schmerz scheint kein Thema zu sein. Selbst in Zeiten von Covid-19 wird kaum darüber gesprochen. Und auch in theologischen Kontexten beschäftigt man sich erstaunlich wenig damit. Das könnte daran liegen, dass sich das Empfinden körperlicher Schmerzen mit sprachlichen Mitteln nur unzureichend zum Ausdruck bringen lässt. Gleichwohl haben theologische Deutungen von Schmerz den kulturellen Umgang mit ihm entscheidend mitgeprägt - von der Aufforderung zum Mitleiden über das »mannhafte« Ignorieren des Schmerzes bis zu den unterschiedlichen Bemühungen, Schmerzen zu lindern und seine Ursachen zu heilen.…mehr
Schmerz scheint kein Thema zu sein. Selbst in Zeiten von Covid-19 wird kaum darüber gesprochen. Und auch in theologischen Kontexten beschäftigt man sich erstaunlich wenig damit. Das könnte daran liegen, dass sich das Empfinden körperlicher Schmerzen mit sprachlichen Mitteln nur unzureichend zum Ausdruck bringen lässt. Gleichwohl haben theologische Deutungen von Schmerz den kulturellen Umgang mit ihm entscheidend mitgeprägt - von der Aufforderung zum Mitleiden über das »mannhafte« Ignorieren des Schmerzes bis zu den unterschiedlichen Bemühungen, Schmerzen zu lindern und seine Ursachen zu heilen.
Katharina Greschat (Prof.in Dr. theol.), geb.1965, ist Lehrstuhlinhaberin für Kirchen- und Christentumsgeschichte (Alte Kirche und Mittelalter) an der Ruhr-Universität Bochum. Ihre Dissertation wurde mit dem Hanns-Lilje-Preis der Göttinger Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet. Sie hat zahlreiche Aufsätze und Buchbeiträge veröffentlicht und forscht insbesondere zum frühen Christentum als häuslicher bzw. familialer Religion sowie zu Bildung und Frauenbildung im antiken Kontext.Claudia Jahnel (Prof.in Dr. theol.), Professorin für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie (MÖR) an der Universität Hamburg. Forschungsschwerpunkte: Körperlichkeit, postkoloniale Theologie, Intersektionalität, Transkulturalität, Migration, Ecojustice, Religionskulturen in afrikanischen Kontexten.
Rezensionen
»Der Reiz dieser Aufsatzsammlung liegt zweifellos in der Fülle der Sichtweisen auf die Schmerzbeobachtungen. Von Schemata, Perspektiven und Interpretationen ist die Rede, die miteinander konkurrieren und eine mehrdimensionale Wahrnehmung verlangen, die wiederum nur interdisziplinär eingelöst werden kann.« Ralph Kunz, Theologische Revue, 118 (2022)
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