Spiritualität erfreut sich steigender Indikation, das zeigt sich in der globalisierten Gesellschaft daran, dass der Mensch der Moderne vielerlei "Spiritualitäten" lebt. Spiritualität der Moderne zeichnet sich vorwiegend durch eine nach innen gerichtete Suche aus, findet sich zunehmend abseits von religiösen Institutionen und vereint häufig Elemente verschiedener Religionen. Gerade wenn durch Krisen, Krankheit und Trauer die Realität der Endlichkeit bewusst wird, stellt sich die Frage nach Sinnzusammenhängen und die Suche nach Letzteinsichten tritt in den Vordergrund. Spiritualität ist eine Möglichkeit Krisen und schwierige Lebensumstände zu bewältigen. Spirituelle Übung und Praxis fördert Transzendenz und ermöglicht dadurch die Erfahrung des eigenen "höheren" Selbst. Diese Erfahrung stärkt das Gefühl der Verbundenheit mit sich selbst, mit der Welt und mit einer übergeordneten Wirklichkeit. Ziel der vorliegenden Arbeit ist unter Einsatz eines Methodenpluralismus von Literaturrecherche, Online-Forschung, qualitativen ExpertInnen-Interviews und der Analyse von Falldarstellungen die Kunsttherapie als spirituellen Möglichkeitsraum zu untersuchen.