Dieses Buch richtet sich vor allem an sozialwissenschaftlich orientierte Nachhaltigkeitsforscher, an Fachleute aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik sowie an all diejenigen, die sich für die gesellschaftlichen Folgen des demografischen Wandels interessieren. Der Autor untersucht, welchen Einfluss Veränderungen der Bevölkerungsgröße und der Altersstruktur auf den gesamtgesellschaftlichen Ausstoß von Schwefel- und Kohlendioxid haben. Die Notwendigkeit eine Antwort auf diese Frage zu finden, ergibt sich aus den enormen volkswirtschaftlichen Kosten der Luftverschmutzung und des globalen Klimawandels, den für die Zukunft vorhergesagten demografischen Verschiebungen und der Forschungslücke im Demografie-Umwelt-Nexus. Im Anschluss an eine umfangreiche Darstellung des demografischen und ökologischen Hintergrunds sowie der Literatur im Schnittpunkt beider Thematiken, fußt die empirische Analyse auf einem repräsentativen Datensatz mit Daten aus 95 Ländern im Zeitraum von 1970 bis 2000. Um der strukturellen Heterogenität der einzelnen Länder gerecht zu werden, wird die Untersuchung für OECD- und Nicht-OECD-Staaten separat durchgeführt. Methodisch folgt die Arbeit der Tradition der makroempirischen EKC- und STIRPAT-Forschung. Die nationalen Schadstoffemissionen werden demgemäß ins Verhältnis zu einem Ensemble erklärender Makrofaktoren gesetzt, die im Fall dieser Arbeit zusätzlich die Größe und die Altersstruktur der Bevölkerung enthalten. Erstmalig in der Demografie-Ökologie-Literatur werden im Rahmen dieses Buches Lebenszyklus- von Kohorteneffekten der Alterung konzeptionell getrennt. Ein wichtiges Ergebnis des Buches ist, dass Bevölkerungswachstum sowohl in den OECD-Ländern als auch in den Nicht-OECD-Ländern zu steigenden Schadstoffemissionen führt. In Hinsicht auf die Alterszusammensetzung kann festgehalten werden, dass innerhalb der OECD-Länder die Länder mit einem hohen Seniorenanteil tendenziell mehr von beiden Schadstoffen ausstoßen, während es in den Nicht-OECD-Staaten die Staaten mit einem hohen Erwerbsfähigenanteil sind. Daneben kann für die OECD-Länder erstmals nachgewiesen werden, dass - unabhängig von der Altersstruktur auf der Lebenszyklusebene - die Länder mit einem hohen Anteil von vor 1960 geborenen Menschen mehr Schadstoffe emittieren. Abschließend werden die ökonometrischen Schätzergebnisse genutzt, um den quantitativen Einfluss des demografischen Wandels auf die Emissionsentwicklung im Zeitraum von 2010 bis 2050 zu schätzen. In dieser Periode wird der demografische Wandel wesentlich weniger stark emissionserhöhend als in der Vergangenheit wirken. Der Autor dieses Buches sieht hier eine bemerkenswerte Chance, den Ausstoß beider Schadstoffe in Zukunft zu reduzieren.