Professor Manfried Welans kurze und schlüssige Analyse des österreichischen Proporzsystems. Seit 20 Jahren ist die Wählerschaft in Bewegung, das Parlament ist lebendiger geworden. Aber auf der Regierungsebene war die Demokratie in Rot und Schwarz erstarrt. Hier fehlte der Wechsel, die Bewegung, die Alternative. Es war eine Demokratie ohne Entscheidung und Verantwortung. Die Personen und Proportionen änderten sich, aber der Proporz blieb. Der mittlerweile prophetisch zu nennende Text über den Regierungswechsel im Gefolge der parteipolitischen Pfründewirtschaft stammt aus dem Herbst 1999, ist aber gerade heute, da sich Postenschacher und Politisierung des Rundfunks angesichts der neuen Regierungszusammensetzung um nichts vermindert haben, unverändert aktuell und brisant. Zusätzlich bietet das Buch einen übersichtlichen statistischen Teil zu Wahlen, Regierungen und Präsidenten der Zweiten Republik. Ein Standardwerk für politisch bewegte Leser.