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Ginge es nicht auch ganz anders?
Wir glauben, dass Regeln und Gesetze dazu da sind, um uns und unser Zusammenleben zu schützen. Sie bewahren unsere Gesellschaften davor, im Chaos zu versinken. Wie könnten wir ohne sie Recht von Unrecht unterscheiden, in unseren Gemeinschaften gut leben und einander gute Nachbar:innen sein?
C.L. Skach sieht das anders. Ihre Karriere als Rechtswissenschaftlerin führte sie in die am stärksten zerrütteten und vom Krieg gezeichneten Ecken der Welt, wo sie Verfassungen las und schrieb, um die Gesellschaften vor Ort zu stabilisieren. Doch als sie nach einem
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Produktbeschreibung
Ginge es nicht auch ganz anders?

Wir glauben, dass Regeln und Gesetze dazu da sind, um uns und unser Zusammenleben zu schützen. Sie bewahren unsere Gesellschaften davor, im Chaos zu versinken. Wie könnten wir ohne sie Recht von Unrecht unterscheiden, in unseren Gemeinschaften gut leben und einander gute Nachbar:innen sein?

C.L. Skach sieht das anders. Ihre Karriere als Rechtswissenschaftlerin führte sie in die am stärksten zerrütteten und vom Krieg gezeichneten Ecken der Welt, wo sie Verfassungen las und schrieb, um die Gesellschaften vor Ort zu stabilisieren. Doch als sie nach einem Raketenangriff allein in einem Wohnwagen in Bagdad saß, gestand sie sich endlich ein, was sie jahrelang verdrängt hatte: Eine gute Gesellschaft kann nicht von oben verordnet werden. Sie entsteht vielmehr dadurch, dass man sich weniger auf von außen auferlegte Regeln stützt, sondern mehr aufeinander - denn jede:r ist ein essentieller Teil der Gesellschaft. Skach stellt in ihrem Buch sechs Ideen vor, die einen echten Wandel von unten nach oben bewirken und ein ganz neue, stabilere, erfüllendere und selbstwirksamere Art des Zusammenlebens ermöglichen können

Autorenporträt
C.L. Skach ist Professorin für politische und rechtliche Theorie an der Universität von Bologna. Zuvor war sie Professorin für Verfassungsrecht am King's College London, Professorin für Vergleichende Regierungslehre und Recht an der Universität Oxford und davor außerordentliche Professorin für Regierungslehre an der Harvard University, an der Harvard Law School war sie ebenfalls tätig.  Sie ist zunehmend skeptisch in Bezug auf die Frage, was das Recht tun kann und sollte, um eine gute Regierungsführung und ganz allgemein ein gutes Leben für alle zu schaffen. Sie denkt, schreibt und spricht weiterhin über diese Themen und unterhält Verbindungen zu Oxford, Harvard und der Institution Quraysh (London, Doha, Jedda).  Skach ist in der Nähe von Chicago geboren und aufgewachsen und hat in Evanston (Northwestern BA Honors), Sevilla, New York (Columbia University, MA, MPhil), Heidelberg (DAAD/Fulbright), Oxford (DPhil) und Santa Fe studiert. Sie hatte Gastaufenthalte und Stipendien in den USA, Deutschland, Spanien, Frankreich, Brasilien, Chile und Russland. In diesen und anderen Ländern, darunter Nicaragua, Argentinien und die Komoren, hat sie Feldforschung und Archivarbeit betrieben.  Sie ist Autorin zahlreicher viel zitierter wissenschaftlicher Artikel, die in sieben Sprachen übersetzt wurden, und Verfasserin des Buches Borrowing Constitutional Designs (Princeton University Press, 2005), das im selben Jahr mit dem Georges Lavau-Preis der American Political Science Association ausgezeichnet wurde. Skach wurde auch für ihre Lehrtätigkeit in Harvard und Oxford ausgezeichnet und hat ihre Forschungsergebnisse in der ganzen Welt vorgestellt, wobei sie sich sowohl direkt als auch über Organisationen wie den Club of Madrid, den von Michail Gorbatschow gegründeten Pro-Demokratie-Club, an amtierende und ehemalige Regierungschefs wandte. 
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Ronen Steinke ist ziemlich skeptisch angesichts der Hoffnungen, die C.L. Skach in diesem Buch auf basisdemokratische Aushandlungsprozesse setzt. Sie selbst spricht, lernen wir, von "Guerilla-Konstitutionalismus", als positives Beispiel nennt sie unter anderem eine Vulkaninsel, in der lange eine matriarchale Erbfolge die Dinge regelte, und in der die Gesellschaft aus der Balance geriet, als die Insel unter den politischen Einfluss Frankreichs geriet und Geschlechtergerechtigkeit propagiert wurde. Die Juristin Skach schließt an eine Form von Elitenkritik an, die derzeit en vogue ist, sie tut das allerdings, beschreibt Steinke, tendenziell von links, sie ist nicht gegen Gesetze, aber findet, dass diese am besten vor Ort unter Betroffenen ausgehandelt sollen. Sie macht zwar viele konkrete Vorschläge und fordert die Leser unter anderem dazu auf, Tomaten zu pflanzen und mit anderen zu teilen, auf die vielen möglichen Einwände gegen ihre Argumentation geht sie jedoch nicht ein. Steinke liest nichts darüber, wie Skachs Basisdemokratie sicherstellen könnte, dass die Rechte von Schwachen geschützt werden. Der Rezensent selbst möchte jedenfalls Verfassungsgerichtbarkeiten und ähnliche Errungenschaften einer abstrakteren Gerichtsbarkeit lieber nicht der Hoffnung auf die Gerechtigkeit vermeintlich ursprünglicherer Aushandlungsverfahren opfern. Anhänger von Ideen wie den Bürgerräten, die in der Klimabewegung beliebt sind, werden sich von der Lektüre allerdings vermutlich bestätigt fühlen, heißt es zum Schluss.

© Perlentaucher Medien GmbH
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