Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: Sehr gut, Fachhochschule Kufstein Tirol (Sport-, Kultur- und Veranstaltungsmanagement), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit untersucht die Rolle des Internets während des arabischen Frühlings in Ägypten. Die gestellten Fragen sind, welche Bedeutung das Internet - im Speziellen die sozialen Netzwerke - für den Demokratisierungsprozess in Ägypten im Zuge der Revolutionsbewegungen hatten, wie es von Journalisten und Kulturschaffenden genutzt wurde und wie weit die Zensur durch das Internet umgangen werden konnte. Durch die hermeneutische Bearbeitung dieser Forschungsfragen konnte festgestellt werden, dass das Internet zur Informationsbeschaffung von Journalisten genutzt wurde, es als Inspirationsquelle für Kulturschaffende diente und die Zensur teilweise umgangen werden konnte. Die Arbeit geht dabei näher auf die Facebook-Seite 'Kullena Khaled Said', auf die journalistische Arbeit von dem ORF-Korrespondenten Karim El-Gawhary sowie auf einige Kulturinitiativen, die es ohne Internet so vermutlich nicht geben würde, ein.'Kullena Khaled Said' wurde 2010 nach der Ermordung des Ägypters Khaled Said durch Polizeibeamte gegründet. Nach den Ereignissen in Tunesien im Dezember 2010, die zum Sturz des tunesischen Präsidenten führten, rief der Administrator der Seite, Wael Ghonim, zu den Demonstrationen am 25. Januar 2011 auf. Viele weitere Facebook-Seiten, die ebenfalls politisch aktiv waren, schlossen sich an. So konnte eine große Menschenmenge erreicht und informiert werden, wodurch die Demonstrationen vermutlich erst möglich wurden.Die Berichterstattung während der Revolutionsbewegungen war zweigeteilt: Auf der einen Seite die öffentlichen Medien, die die Propaganda des Regimes verbreiteten, auf der anderen Seite der internationale Journalismus und der Sender al-Jazeera. Die Journalisten und al-Jazeera nutzten oft das Internet - im Speziellen Facebook, Twitter und YouTube - als Informationsquellen. Obwohl das Internet somit zu den Revolutionsbewegungen viel beigetragen hat, wird darauf hingewiesen, dass das Internet per se nicht als demokratisches Medium zu betrachten ist. Einerseits können auch Regimes wie jenes von Ägypten das Internet für ihre Zwecke nutzen, auf der anderen Seite hat nicht jeder Mensch auf der Welt Zugang zum Internet.
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