Es gab Zeiten und Orte, wo die Menschen ihr Leben geopfert haben, um in Freiheit und Selbstbestimmung zu leben. Es gibt sie immer noch. Das ukrainische Volk hätte sich ganz einfach ergeben können, als Russland am 24. Februar 2022 mit 180 000 Soldaten einmarschiert ist. Und dann gibt es Menschen, auch Prominente, Intellektuelle, Dauergäste in Talkshows, die das so blutig erstrittene Wahlrecht einfach wegwerfen. Wenn wir nicht mehr wissen, was Demokratie wirklich ist, dann machen wir es auch den Feinden der Demokratie leicht, die Demokratie zu demontieren. Und wir werden selbst Opfer von…mehr
Es gab Zeiten und Orte, wo die Menschen ihr Leben geopfert haben, um in Freiheit und Selbstbestimmung zu leben. Es gibt sie immer noch. Das ukrainische Volk hätte sich ganz einfach ergeben können, als Russland am 24. Februar 2022 mit 180 000 Soldaten einmarschiert ist. Und dann gibt es Menschen, auch Prominente, Intellektuelle, Dauergäste in Talkshows, die das so blutig erstrittene Wahlrecht einfach wegwerfen. Wenn wir nicht mehr wissen, was Demokratie wirklich ist, dann machen wir es auch den Feinden der Demokratie leicht, die Demokratie zu demontieren. Und wir werden selbst Opfer von Missverständnissen. Die Demokratie ist eine fragile Staatsform. Sie kann Frieden, Freiheit und Wohlstand liefern, sich aber auch selbst abschaffen. Deshalb ist dieses Buch so wichtig, es will aufzeigen, aus welchen Elementen eine komplexe, funktionsfähige Demokratie besteht. Demokratie bedeutet viel mehr, als gelegentlich eine Stimme in die Wahlurne zu werfen. Volker Eichner stellt in seinem Buch grundlegend und ausführlich Theorie und Geschichte der Demokratie von der Antike bis heute dar, skizziert ihre Möglichkeiten und Chancen sowie die Gefahren, denen die Demokratie ausgesetzt ist. Darüber hinaus diskutiert er die Zukunft der Demokratie und wie sie weiterentwickelt und verteidigt werden kann.
Volker Eichener, geboren 1959, ist Sozialwissenschaftler, promovierte 1988 und habilitierte sich 1997. Er arbeitet seit 1999 als Professor für Politikwissenschaft an der Hochschule Düsseldorf. Er war Gastwissenschaftler am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, hielt Gastvorträge u. a. am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz, an der University of California Los Angeles, an der Kanagawa-Universität Yokohama. Seine Bibliographie umfasst ca. 300 wissenschaftliche Veröffentlichungen.
Inhaltsangabe
1. »Es gab niemals eine Demokratie, die nicht Selbstmord begangen hätte«; 2. Die Erzählung der Demokratie; 2.1 Formen der Willensbildung in politischen Gemeinschaften; 2.2 Naturwüchsige Formen der politischen Willensbildung in Urgemeinschaften; 2.3 Die Geburt der Demokratie in der Antike¸2.4 Die Theorie der komplexen Demokratie in der griechischen Antike; 2.5 Der Tod der Demokratie und ihre Wiedergeburt in den mittelalterlichen Städten und Reichen Europa; 3. Mehr als Wählen: Die Grundelemente der Demokratie; 3.1 Der Gesellschaftsvertrag: Die Produktion des Gemeinwohls; 3.2 Wider die Tyrannei der Mehrheit: Die Menschenrechte; 3.3 Die Gedanken sind frei: Freiheit von Meinung, Kunst und Wissenschaft; 3.4 Gegen Machtkonzentration und Machtmissbrauch: Die mehrdimensionale Gewaltenteilung; 3.5 Repräsentative Demokratie und beschränktes Mehrheitsprinzip; 3.6 Bollwerk gegen populistische Politik: Der Beitrag des Berufsbeamtentums zur Teilung der Gewalten; 3.7 Lobbyismus oder Pluralismus? Organisierte Interessen als Kanal der Interessenvertretung; 3.8 Die Bausteine der komplexen Demokratie; 4. Wie Demokratien sterben; 4.1 Mord oder Selbstmord?; 4.2 Demokratiemüdigkeit als Nährboden für Populismus; 4.3 Charismatiker und Psychopathen: Die Faszination der autokratischen Persönlichkeit; 4.4 Verlockende Autokratie: Warum Menschen immer wieder auf Autokraten hereinfallen; 4.5 Die Logik der Autokratie. Oder: Wie man ein Autokrat wird und es (eine Zeit lang) bleibt; 5. Herausforderung Globalisierung: Die Demokratisierung der Welt; 5.1 Der »political lag«; 5.2 Ernüchterung und Realismus; 5.3 Trotz allem: Chancen für eine globale Demokratisierung; 6. Die Digitalisierung beim Schopfe packen: Demokratische Öffentlichkeit im digitalen Zeitalter; 6.1 Brauchen wir eine öffentliche »Deliberation«?; 6.2 Digitale Filterblasen und Echokammern?; 6.3 Die Kultur des Lügens; 7. Die Weiterentwicklung der Demokratie im 21. Jahrhundert; 7.1 Gut gemeint, aber nicht gut gemacht: Ungeeignete Rezepte; 7.2 Dem Kontrollverlust in einer komplexen Welt entgegenwirken: Foren bürgerschaftlicher Partizipation; 7.3 Die Demokratie verteidigen; 7.4 Die Demokratie leben
1. »Es gab niemals eine Demokratie, die nicht Selbstmord begangen hätte«; 2. Die Erzählung der Demokratie; 2.1 Formen der Willensbildung in politischen Gemeinschaften; 2.2 Naturwüchsige Formen der politischen Willensbildung in Urgemeinschaften; 2.3 Die Geburt der Demokratie in der Antike¸2.4 Die Theorie der komplexen Demokratie in der griechischen Antike; 2.5 Der Tod der Demokratie und ihre Wiedergeburt in den mittelalterlichen Städten und Reichen Europa; 3. Mehr als Wählen: Die Grundelemente der Demokratie; 3.1 Der Gesellschaftsvertrag: Die Produktion des Gemeinwohls; 3.2 Wider die Tyrannei der Mehrheit: Die Menschenrechte; 3.3 Die Gedanken sind frei: Freiheit von Meinung, Kunst und Wissenschaft; 3.4 Gegen Machtkonzentration und Machtmissbrauch: Die mehrdimensionale Gewaltenteilung; 3.5 Repräsentative Demokratie und beschränktes Mehrheitsprinzip; 3.6 Bollwerk gegen populistische Politik: Der Beitrag des Berufsbeamtentums zur Teilung der Gewalten; 3.7 Lobbyismus oder Pluralismus? Organisierte Interessen als Kanal der Interessenvertretung; 3.8 Die Bausteine der komplexen Demokratie; 4. Wie Demokratien sterben; 4.1 Mord oder Selbstmord?; 4.2 Demokratiemüdigkeit als Nährboden für Populismus; 4.3 Charismatiker und Psychopathen: Die Faszination der autokratischen Persönlichkeit; 4.4 Verlockende Autokratie: Warum Menschen immer wieder auf Autokraten hereinfallen; 4.5 Die Logik der Autokratie. Oder: Wie man ein Autokrat wird und es (eine Zeit lang) bleibt; 5. Herausforderung Globalisierung: Die Demokratisierung der Welt; 5.1 Der »political lag«; 5.2 Ernüchterung und Realismus; 5.3 Trotz allem: Chancen für eine globale Demokratisierung; 6. Die Digitalisierung beim Schopfe packen: Demokratische Öffentlichkeit im digitalen Zeitalter; 6.1 Brauchen wir eine öffentliche »Deliberation«?; 6.2 Digitale Filterblasen und Echokammern?; 6.3 Die Kultur des Lügens; 7. Die Weiterentwicklung der Demokratie im 21. Jahrhundert; 7.1 Gut gemeint, aber nicht gut gemacht: Ungeeignete Rezepte; 7.2 Dem Kontrollverlust in einer komplexen Welt entgegenwirken: Foren bürgerschaftlicher Partizipation; 7.3 Die Demokratie verteidigen; 7.4 Die Demokratie leben
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