Das Selbstverständnis einer Gesellschaft, einer Kultur entsteht über das, was erinnert und erzählt wird. Entscheidend aber ist: Was erzählt gehört. Das Erzählprojekt «Liechtenstein erzählen» gibt Einblick in die Lebenswirklichkeiten, die weder in Zeitungen, Reden, Statistiken, Umfragen vorkommen; zeigen Hoffnungen, Gefühle, Wünsche, Enttäuschungen, Familiengeschichten und persönliche Erfahrungen. Jeder der fünf Bände ist einer Erzählsituation gewidmet. In Band 1 geht es um «demokratische Momente», die Demonstration zum Frauenstimmrecht am 5. März 1971 und die EWR-Abstimmung vom 28. Oktober 1992. Aus Gesprächen mit Gewährsleuten destillieren die Autoren authentische Erzählungen nahe an der gesprochenen Realität. Fotografien aus Archiven und Privatbeständen ergänzen das Orale. Im Anhang finden sich Dokumente und lexikalische Kurzberichte zum jeweiligen Ereignis. Die Erzählungen werden wissenschaftlich begleitet und unter der Leitfrage analysiert, wie sich 'die Legende' von Liechtenstein zwischen Fürstentum und Demokratiebewegung im 21. Jahrhundert konstituiert.
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