Die Chiffre der neuen Erziehung ist in der Weimarer Republik eine weit verbreitete Formel, in der sich die Hoffnungen einer Generation von Lehrerinnen und Lehrern auf einen grundlegenden gesellschaftlichen Neubeginn nach dem Ersten Weltkrieg verdichten. Im Zentrum der Untersuchung steht der Bund Entschiedener Schulreformer, eine facettenreiche Organisation, die wesentlich zur Konstitution einer demokratischen Reformpädagogik beitrug. Diese wird in ihren historischen Voraussetzungen und theoretischen Grundlagen rekonstruiert und der kritischen Einschätzung unterzogen. Um eine pure geistesgeschichtliche Vorgehensweise bei der Untersuchung der pädagogischen 'Ideenwelt' des Bundes Entschiedener Schulreformer zu überwinden, verknüpft die Studie sozialgeschichtliche, bildungstheoretische und gesellschaftstheoretische Analyseebenen.