Vor dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Sturz der kommunistischen Regime in Ost- und Mitteleuropa wurde die Frage der Demokratisierung in den meisten Teilen der Welt nicht ernsthaft als administrative Option in Betracht gezogen. Diese Sichtweise änderte sich jedoch Anfang der 1990er Jahre drastisch, als der Wind der Huntington'schen Demokratisierungswelle über Ost- und Mitteleuropa sowie über Asien, Lateinamerika und den afrikanischen Kontinent hinwegfegte. Diese Demokratisierungswellen waren in jüngster Zeit mit zahlreichen wissenschaftlichen Angriffen und konstruktiver Kritik konfrontiert, was die Gültigkeit der demokratischen Hypothesen gegenüber dem nationalen Entwicklungsdiskurs betrifft. Während einige Wissenschaftler behaupten, dass nur ein demokratisches Regime zu nationaler Entwicklung führen kann, sind andere der Ansicht, dass erst die nationale Entwicklung die Demokratisierung einleitet. Wieder andere Wissenschaftler betonen die Bedeutung des Autoritarismus als conditio sine qua non für nationale Entwicklung. Die vorliegende Studie versucht, diese Kontroverse mit Hilfe von empirischen Daten aus Sekundärquellen zu lösen, um die Beziehung zwischen Demokratisierung und nationaler Entwicklung in Nigeria und Indonesien vergleichend zu analysieren.