Seit 2010, als der Missbrauch am Berliner Canisius-Kolleg bekannt wurde, erleben die Beteiligten und die Öffentlichkeit eine Lawine gescheiterter Versuche der Aufarbeitung durch die Kirche. Auch für die Verantwortlichen in der Kirche, allen voran die Bischöfe, ist es frustrierend, dass bisher alle Anstrengungen fehlschlugen, die komplexe Gemengelage einer Lösung näherzubringen. Es wäre zu einfach, das ständige Scheitern an Fehlleistungen einzelner Personen festzumachen. Denn im Hintergrund wirken Dynamiken, in denen nicht nur die Bischöfe gefangen sind, sondern auch große Teile der kritischen Öffentlichkeit. Diese Dynamiken gilt es zu durchschauen.Für Klaus Mertes ist klar: Solange es primär um die Wiedergewinnung von Glaubwürdigkeit geht, werden alle Bemühungen zur Aufarbeitung kontraproduktiv sein. Sie werden immer unter dem Verdacht bleiben, strategisch im Interesse der Institution motiviert zu sein. Um den Kreislauf des Scheiterns zu durchbrechen, gibt es nur eine Chance: Gerechtigkeit für die Betroffenen. Doch welcher Weg führt dorthin?
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Klaus Mertes war jener Rektor des Berliner Canisius-Kollegs, der seinem Schüler Matthias Katsch glaubt, als dieser vom Missbrauch durch Patres der katholischen Kirche berichtete, erinnert Rezensentin Annette Zoch. In seinem schmalen, aber erhellenden Band fordert Mertes nun einen radikalen Kurswechsel bei der Aufarbeitung der Missbrauchsskandale: Der Kirche gehe es immer nur recht eigennützig darum, ihre Glaubwürdigkeit wiederherzustellen, kritisiert Mertes, Vorrang müssten die Gerechtigkeit für die Betroffenen und echte Schuldbekenntnisse haben. Die Rezensentin kann dem nur zustimmen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.01.2022Schuld
und Sünde
Wissenschaftler und Priester analysieren
die Missbrauchsskandale der katholischen Kirche
VON ANNETTE ZOCH
Die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche ist eine Mammutaufgabe. In dieser Woche werden den bereits vorliegenden Gutachten nun viele weitere Seiten hinzugefügt – die Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl legt am Donnerstag eine lange und mit Spannung erwartete Untersuchung zum Erzbistum München und Freising vor. Sie ist auch deshalb von so hohem Interesse, weil sie die Amtszeit des emeritierten Papstes Benedikt XVI. als Erzbischof von München und Freising umfasst.
In München, Berlin, Köln und Aachen haben Rechtsanwälte die Gutachten geschrieben. Das Buch „Katholische Dunkelräume“, herausgegeben von Birgit Aschmann, Historikerin an der Humboldt-Universität Berlin, nimmt eine historiographische Perspektive ein. Der Band versammelt Beiträge einer Tagung der Kommission für Zeitgeschichte, die im vergangenen Oktober in Bonn stattfand. Die Kommission für Zeitgeschichte ist ein außeruniversitärer Zusammenschluss von Wissenschaftlern zur Erforschung des deutschen Katholizismus.
Eindrücklich spannen Historiker über Dekaden hinweg auf, wie mit Missbrauchstätern im Lauf der Zeit umgegangen wurde, von der Weimarer Republik über die NS- und Nachkriegszeit bis in die Gegenwart. Wie sich die durch die anfängliche Autorität der Kirche begründeten Grenzen des Sagbaren erst langsam ausweiteten – obwohl es, wie Historiker Thomas Großbölting von der Uni Hamburg schreibt, ein „hohes Maß an explizitem, vor allem aber impliziten internen Wissen lange vor der öffentlichen Thematisierung der Taten“ gab. Betroffene mussten erst Worte finden für das, was ihnen angetan wurde – und Räume, diese Worte zu äußern.
In diesen „katholischen Dunkelräumen“ das Licht einzuschalten, das sehen die Autoren des Bandes als ihre Aufgabe. Mit dem bloßen Hinweis auf Straftatbestände sei es nicht getan, die handlungsleitenden Motive der Akteure müssten mit erfasst werden, schreibt Klaus Große Kracht, Historiker an der Uni Münster. Tatsächlich scheint die Einordnung in Bedeutungs- und in zeitgeschichtliche Kontexte für eine umfassende Aufarbeitung, die am Ende auch zu einem Verstehen und zu Änderungen führt, unabdingbar zu sein. Für die Gesellschaft als Ganzes, aber auch für die Betroffenen selbst, deren Erinnerungen häufig lange verschüttet sind. Im Schnitt 25 Jahre, so zeigt die Forschung, kann es dauern, bis sich Betroffene der an ihnen begangenen Taten gewahr werden und sie darüber sprechen können. Um das Erlebte in eine stimmige Erzählung einbetten zu können, brauchen sie historische Fakten, so Kracht.
Doch nicht nur Historiker kommen zu Wort, die Stärke des Bandes ist seine Interdisziplinarität: Pädagogen, Psychiater, Soziologen und Juristen beleuchten das Thema aus ihren fachlichen Blickwinkeln. In dieser multiperspektivischen Zusammenstellung ergibt sich ein dichtes und bedrückendes Bild der Dimension des Missbrauchs. Die Autoren stellen zahlreiche weiterführende Fragen: Warum hat es – trotz immer wieder aufflammender einzelner Berichte – in Deutschland bis 2010 gedauert, bis die Dimension des Missbrauchsskandals wirklich vollends im Bewusstsein der Öffentlichkeit angekommen war? Mit welcher Einstellung wurde in der Vergangenheit Kindern begegnet? Welche Rolle spielte überhaupt die Justiz?
Großbölting beschreibt die durch Kleriker ausgeübte Pastoralmacht, die des „mächtigen Beichtvaters“, des Allwissenden, der Gehorsam fordern und mit dem Satan drohen kann. Einer Macht, die eben genau „rührte aus den spirituellen Zusammenhängen, in die beide eingebunden waren“. Und Hans Zollner, vatikanischer Kinderschutzexperte und Direktor des Instituts für Anthropologie in Rom, stellt die Frage, wie der spezifisch katholischen „Wagenburgmentalität“ zu begegnen ist, „die es schwer macht, aktiv auf Betroffene zuzugehen und entstandenes Leid anzuerkennen“. Auch die Rolle der katholischen Sexualmoral als Begünstigungsfaktor für Übergriffe wird beleuchtet.
Eine „Abrechnung mit der katholischen Sexualmoral und ihren Verfechtern“ hat auch der Münchner Priester Wolfgang F. Rothe geschrieben. Über den Titel seines autobiografisch geprägten Buches – „Missbrauchte Kirche“ – kann man streiten, hängt dies doch entscheidend davon ab, wie man Kirche definiert: Die römische Institution jedenfalls ist sicher nicht die Missbrauchte. Eine „Täterorganisation“ nennt sie aber auch Rothe, weil sie eine erhebliche Mitschuld trage an Zustandekommen und Hergang der Taten. Mit entscheidend dafür sei die katholische Sexualmoral, die neurotische Fixierung auf alles, was auch nur entfernt mit Sexualität zu tun habe bei ihrer gleichzeitigen Tabuisierung.
In seinem Buch berichtet Rothe nicht nur, wie er in Ungnade fiel, als er meldete, als erwachsener Priester missbraucht worden zu sein. Neben diesen autobiografischen Kapiteln nimmt Rothe in Exkursen pointiert auch den Zölibat, den Umgang mit Homosexualität und der Stellung der Frau in der katholischen Kirche auseinander. Er habe dieses Buch geschrieben, um die Opfer zu ermutigen, ihre Geschichte zu erzählen, so Rothe.
Betroffenen-Vertreter Matthias Katsch, jener ehemaliger Canisius-Schüler, der sich 2010 mit anderen an den damaligen Rektor Klaus Mertes wandte – der Beginn des Missbrauchsskandals –, warnte im Oktober auf der „Dunkelräume-Tagung“ vor einer „frühzeitigen Historisierung“ des Themas: „Forschung ist kein Ersatz für Aufarbeitung“, sagte er. Wie also kann es konkret weitergehen mit der Missbrauchsaufarbeitung in der katholischen Kirche? Darauf versucht Jesuit Klaus Mertes in dem schmalen, aber sehr erhellenden Band „Den Kreislauf des Scheiterns durchbrechen“ Antworten zu geben. Mertes war 2010 Direktor am Canisius-Kolleg, er hörte Katsch zu und glaubte ihm.
Im Modus einer „Echternacher Springprozession“ sieht Mertes die Kirche zwölf Jahre später bei ihren Aufarbeitungsbemühungen – dies liege am „falschen Notenschlüssel“, den die Kirche bei diesem Thema anwende. Stets sei von der „Wiedergewinnung der Glaubwürdigkeit“ die Rede, doch damit drehe Kirche sich letztendlich wieder nur um sich selbst. Mertes empfiehlt Klerus und Laien stattdessen einen um 180 Grad geänderten Blickwinkel und konstatiert knallhart: Es ist zu spät. Die Glaubwürdigkeit ist weg. Sie kommt erstmal nicht zurück. Wer noch in der Kirche bleibe, müsse wissen, dass es nun durch ein tiefes Tal gehe. Das alles ist aber, zugespitzt formuliert, erstmal zweitrangig: Viel wichtiger sei jetzt zunächst Gerechtigkeit für die Betroffenen. Mertes fordert von der Kirche den radikalen Verzicht auf Eigeninteressen, echte Schuldbekenntnisse, echte Zahlungsbereitschaft und vor allem eine Klärung der Rollen in diesem schwierigen Prozess. Um es mit dem Buch-Titel von Matthias Katsch zu sagen: Damit es aufhört.
Die „Wagenburgmentalität“
macht es den Tätern schwer,
das Leid der Opfer anzuerkennen
Birgit Aschmann (Hg.):
Katholische Dunkelräume. Die Kirche und der sexuelle Missbrauch. Schöningh-Verlag, Paderborn 2022. 273 Seiten, 29,90 Euro.
Wolfgang F. Rothe:
Missbrauchte Kirche.
Eine Abrechnung mit der katholischen Sexualmoral und ihren Verfechtern.
Droemer, München 2021. 272 Seiten, 20 Euro.
E-Book: 17,99 Euro.
Klaus Mertes:
Den Kreislauf des Scheiterns durchbrechen.
Damit die Aufarbeitung des Missbrauchs am Ende nicht wieder am Anfang steht. Patmos-Verlag, Ostfildern 2021.
80 Seiten, 12 Euro.
Allein die Untaten zu bereuen, wird nicht helfen: Ein kunstvoll geschnitzter Beichtstuhl in der Theatinerkirche in München.
Foto: Tobias Hase/dpa
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und Sünde
Wissenschaftler und Priester analysieren
die Missbrauchsskandale der katholischen Kirche
VON ANNETTE ZOCH
Die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche ist eine Mammutaufgabe. In dieser Woche werden den bereits vorliegenden Gutachten nun viele weitere Seiten hinzugefügt – die Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl legt am Donnerstag eine lange und mit Spannung erwartete Untersuchung zum Erzbistum München und Freising vor. Sie ist auch deshalb von so hohem Interesse, weil sie die Amtszeit des emeritierten Papstes Benedikt XVI. als Erzbischof von München und Freising umfasst.
In München, Berlin, Köln und Aachen haben Rechtsanwälte die Gutachten geschrieben. Das Buch „Katholische Dunkelräume“, herausgegeben von Birgit Aschmann, Historikerin an der Humboldt-Universität Berlin, nimmt eine historiographische Perspektive ein. Der Band versammelt Beiträge einer Tagung der Kommission für Zeitgeschichte, die im vergangenen Oktober in Bonn stattfand. Die Kommission für Zeitgeschichte ist ein außeruniversitärer Zusammenschluss von Wissenschaftlern zur Erforschung des deutschen Katholizismus.
Eindrücklich spannen Historiker über Dekaden hinweg auf, wie mit Missbrauchstätern im Lauf der Zeit umgegangen wurde, von der Weimarer Republik über die NS- und Nachkriegszeit bis in die Gegenwart. Wie sich die durch die anfängliche Autorität der Kirche begründeten Grenzen des Sagbaren erst langsam ausweiteten – obwohl es, wie Historiker Thomas Großbölting von der Uni Hamburg schreibt, ein „hohes Maß an explizitem, vor allem aber impliziten internen Wissen lange vor der öffentlichen Thematisierung der Taten“ gab. Betroffene mussten erst Worte finden für das, was ihnen angetan wurde – und Räume, diese Worte zu äußern.
In diesen „katholischen Dunkelräumen“ das Licht einzuschalten, das sehen die Autoren des Bandes als ihre Aufgabe. Mit dem bloßen Hinweis auf Straftatbestände sei es nicht getan, die handlungsleitenden Motive der Akteure müssten mit erfasst werden, schreibt Klaus Große Kracht, Historiker an der Uni Münster. Tatsächlich scheint die Einordnung in Bedeutungs- und in zeitgeschichtliche Kontexte für eine umfassende Aufarbeitung, die am Ende auch zu einem Verstehen und zu Änderungen führt, unabdingbar zu sein. Für die Gesellschaft als Ganzes, aber auch für die Betroffenen selbst, deren Erinnerungen häufig lange verschüttet sind. Im Schnitt 25 Jahre, so zeigt die Forschung, kann es dauern, bis sich Betroffene der an ihnen begangenen Taten gewahr werden und sie darüber sprechen können. Um das Erlebte in eine stimmige Erzählung einbetten zu können, brauchen sie historische Fakten, so Kracht.
Doch nicht nur Historiker kommen zu Wort, die Stärke des Bandes ist seine Interdisziplinarität: Pädagogen, Psychiater, Soziologen und Juristen beleuchten das Thema aus ihren fachlichen Blickwinkeln. In dieser multiperspektivischen Zusammenstellung ergibt sich ein dichtes und bedrückendes Bild der Dimension des Missbrauchs. Die Autoren stellen zahlreiche weiterführende Fragen: Warum hat es – trotz immer wieder aufflammender einzelner Berichte – in Deutschland bis 2010 gedauert, bis die Dimension des Missbrauchsskandals wirklich vollends im Bewusstsein der Öffentlichkeit angekommen war? Mit welcher Einstellung wurde in der Vergangenheit Kindern begegnet? Welche Rolle spielte überhaupt die Justiz?
Großbölting beschreibt die durch Kleriker ausgeübte Pastoralmacht, die des „mächtigen Beichtvaters“, des Allwissenden, der Gehorsam fordern und mit dem Satan drohen kann. Einer Macht, die eben genau „rührte aus den spirituellen Zusammenhängen, in die beide eingebunden waren“. Und Hans Zollner, vatikanischer Kinderschutzexperte und Direktor des Instituts für Anthropologie in Rom, stellt die Frage, wie der spezifisch katholischen „Wagenburgmentalität“ zu begegnen ist, „die es schwer macht, aktiv auf Betroffene zuzugehen und entstandenes Leid anzuerkennen“. Auch die Rolle der katholischen Sexualmoral als Begünstigungsfaktor für Übergriffe wird beleuchtet.
Eine „Abrechnung mit der katholischen Sexualmoral und ihren Verfechtern“ hat auch der Münchner Priester Wolfgang F. Rothe geschrieben. Über den Titel seines autobiografisch geprägten Buches – „Missbrauchte Kirche“ – kann man streiten, hängt dies doch entscheidend davon ab, wie man Kirche definiert: Die römische Institution jedenfalls ist sicher nicht die Missbrauchte. Eine „Täterorganisation“ nennt sie aber auch Rothe, weil sie eine erhebliche Mitschuld trage an Zustandekommen und Hergang der Taten. Mit entscheidend dafür sei die katholische Sexualmoral, die neurotische Fixierung auf alles, was auch nur entfernt mit Sexualität zu tun habe bei ihrer gleichzeitigen Tabuisierung.
In seinem Buch berichtet Rothe nicht nur, wie er in Ungnade fiel, als er meldete, als erwachsener Priester missbraucht worden zu sein. Neben diesen autobiografischen Kapiteln nimmt Rothe in Exkursen pointiert auch den Zölibat, den Umgang mit Homosexualität und der Stellung der Frau in der katholischen Kirche auseinander. Er habe dieses Buch geschrieben, um die Opfer zu ermutigen, ihre Geschichte zu erzählen, so Rothe.
Betroffenen-Vertreter Matthias Katsch, jener ehemaliger Canisius-Schüler, der sich 2010 mit anderen an den damaligen Rektor Klaus Mertes wandte – der Beginn des Missbrauchsskandals –, warnte im Oktober auf der „Dunkelräume-Tagung“ vor einer „frühzeitigen Historisierung“ des Themas: „Forschung ist kein Ersatz für Aufarbeitung“, sagte er. Wie also kann es konkret weitergehen mit der Missbrauchsaufarbeitung in der katholischen Kirche? Darauf versucht Jesuit Klaus Mertes in dem schmalen, aber sehr erhellenden Band „Den Kreislauf des Scheiterns durchbrechen“ Antworten zu geben. Mertes war 2010 Direktor am Canisius-Kolleg, er hörte Katsch zu und glaubte ihm.
Im Modus einer „Echternacher Springprozession“ sieht Mertes die Kirche zwölf Jahre später bei ihren Aufarbeitungsbemühungen – dies liege am „falschen Notenschlüssel“, den die Kirche bei diesem Thema anwende. Stets sei von der „Wiedergewinnung der Glaubwürdigkeit“ die Rede, doch damit drehe Kirche sich letztendlich wieder nur um sich selbst. Mertes empfiehlt Klerus und Laien stattdessen einen um 180 Grad geänderten Blickwinkel und konstatiert knallhart: Es ist zu spät. Die Glaubwürdigkeit ist weg. Sie kommt erstmal nicht zurück. Wer noch in der Kirche bleibe, müsse wissen, dass es nun durch ein tiefes Tal gehe. Das alles ist aber, zugespitzt formuliert, erstmal zweitrangig: Viel wichtiger sei jetzt zunächst Gerechtigkeit für die Betroffenen. Mertes fordert von der Kirche den radikalen Verzicht auf Eigeninteressen, echte Schuldbekenntnisse, echte Zahlungsbereitschaft und vor allem eine Klärung der Rollen in diesem schwierigen Prozess. Um es mit dem Buch-Titel von Matthias Katsch zu sagen: Damit es aufhört.
Die „Wagenburgmentalität“
macht es den Tätern schwer,
das Leid der Opfer anzuerkennen
Birgit Aschmann (Hg.):
Katholische Dunkelräume. Die Kirche und der sexuelle Missbrauch. Schöningh-Verlag, Paderborn 2022. 273 Seiten, 29,90 Euro.
Wolfgang F. Rothe:
Missbrauchte Kirche.
Eine Abrechnung mit der katholischen Sexualmoral und ihren Verfechtern.
Droemer, München 2021. 272 Seiten, 20 Euro.
E-Book: 17,99 Euro.
Klaus Mertes:
Den Kreislauf des Scheiterns durchbrechen.
Damit die Aufarbeitung des Missbrauchs am Ende nicht wieder am Anfang steht. Patmos-Verlag, Ostfildern 2021.
80 Seiten, 12 Euro.
Allein die Untaten zu bereuen, wird nicht helfen: Ein kunstvoll geschnitzter Beichtstuhl in der Theatinerkirche in München.
Foto: Tobias Hase/dpa
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