In den Jahren nach 1968 entstanden in Westdeutschland vielfältige soziale Bewegungen, politische Strömungen und Organisationen, die staatliches Handeln - mitunter auch die staatliche Ordnung an sich - in Frage stellten. Wie reagierten staatliche Institutionen auf diese Herausforderung durch zumeist linken Protest und die neuen sozialen Bewegungen in den 1970er und 1980er Jahren? In den Beiträgen des Bandes werden sowohl der Protest in seiner Breite und seinen unterschiedlichen Schattierungen als auch das alltägliche Regierungs- und Behördenhandeln in den Blick genommen. Dieses zeichnete sich nicht nur durch polizeiliche Einsätze als eine der sichtbarsten Formen staatlichen Agierens aus, sondern umfasste politische und administrative Umgangsweisen im Spannungsfeld von "Integration" und "Repression". Dabei sind diskursive Strategien genauso von Bedeutung wie gesamtgesellschaftliche Auswirkungen der Auseinandersetzungen