39,90 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 2-4 Wochen
  • Broschiertes Buch

Das abendländische Denken setzte vor allem zwei Auffassungen des Todes einander unversöhnlich gegenüber: Entweder sei der Tod die Passage zu einer anderen Seinsweise und somit seinerseits nur ein verschwindender, nichtiger Übergang. Oder der Tod sei ein unüberschreitbar Letztes, auf dessen ungeheure Wucht nichts folge und in welches Nichts jeder Einzelne vergehe. Beiden metaphysischen Entwürfen ist gemeinsam, daß sie - und zwar vom daseienden Leben her - den Tod diesem Leben als dessen Todesgewißheit entgegensetzen. Liegt darin nicht ein Hinweis, daß der Tod - entgegen dem vermeintlichen…mehr

Produktbeschreibung
Das abendländische Denken setzte vor allem zwei Auffassungen des Todes einander unversöhnlich gegenüber: Entweder sei der Tod die Passage zu einer anderen Seinsweise und somit seinerseits nur ein verschwindender, nichtiger Übergang. Oder der Tod sei ein unüberschreitbar Letztes, auf dessen ungeheure Wucht nichts folge und in welches Nichts jeder Einzelne vergehe. Beiden metaphysischen Entwürfen ist gemeinsam, daß sie - und zwar vom daseienden Leben her - den Tod diesem Leben als dessen Todesgewißheit entgegensetzen. Liegt darin nicht ein Hinweis, daß der Tod - entgegen dem vermeintlichen Solipsismus eigenster Todesgewißheit - stets bereits als Tod des Anderen erlebt und gedacht wurde? Als der Tod, der den Lebenden das Leben des Anderen nimmt, aber - wie Epikur bemerkte - doch nie das eigene Leben berührt? Ist der "eigene Tod" überhaupt zu denken?
Der Text versucht, sich in verschiedenen Gangarten der Denkbarkeit des Todes zu nähern: Welches Gesicht gaben Mythen dem Tod, um ihn seiner ungreifbaren Anonymität zu entreißen? Was bedeuten die medizinisch-biotechnischen Szenarien, die der Alternative von "sterblich-unsterblich" das Bild eines vielleicht endlos aufschiebbaren Todes entgegensetzen? Wie läßt sich der wohl letzte große Mythos - der Mythos vom "Nichts" als absolutem Mangel und "totem Gott" - einem Denken überantworten, das den Tod anders denn nihilistisch zu denken versucht?

Aus dem Inhalt:
- WELCHER TOD?
- DER VERFEHLTE TOD
Die Ordnung der Toten
Das entkräftete und das übermächtige Leben

Zwischen Leben und Tod
- GEVATTER TOD
"Es ist aus mit dir"
Das Märchen
Montage
Der Deizehnte
Patenschaft
Die Taufe
Thanato-dizee
Die Person des Todes
Der Tod: ein Gott, ein Dämon?
Askleplos
An der Sterblichkeit erkranken?
Pharmakon
Die Stellung des Todes
Der Vertrag
Die Sterblichkeit in Frage gestellt
Überlistung des Todes?
Der Tod des Anderen
Die Lebenslichter
Das ganze Leben
Der Tod inmitten des Lebens
- DER TOD UND DAS NICHTS
Der nichtige Tod und der Mangel
Das Nein und das Nichts
Abwesenheit, Leere, Keinssein
Der Tod und Ich
Die Nichtheit des Todes

Literatur
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Hans-Dieter Bahr, geboren 1939 in Berlin, lehrte Philosophie seit 1970 in Berlin, Bremen und Mailand, seit 1984 an der Universität Wien.