„Denk daran, ich bin immer bei dir“ ist ein zauberhaft illustriertes Bilderbuch, das mit seinen warmen und einfühlsamen Zeichnungen sofort das Herz berührt. Die Illustrationen von Eve Tharlet sind ein Highlight des Buches – mit liebevollen Details und zarten Farben, die perfekt die Geborgenheit und
Zuneigung zwischen dem Bärenelternteil und dem kleinen Babybären einfangen und zum Leser…mehr„Denk daran, ich bin immer bei dir“ ist ein zauberhaft illustriertes Bilderbuch, das mit seinen warmen und einfühlsamen Zeichnungen sofort das Herz berührt. Die Illustrationen von Eve Tharlet sind ein Highlight des Buches – mit liebevollen Details und zarten Farben, die perfekt die Geborgenheit und Zuneigung zwischen dem Bärenelternteil und dem kleinen Babybären einfangen und zum Leser transportiert und äußerst ansprechend sind.
Der Text von Max Lucado vermittelt eine Botschaft der Geborgenheit und des Trostes.
Die Sprache ist kindgerecht und poetisch, wobei das Buch versucht, Kindern das Gefühl zu geben, niemals allein zu sein und dass alles gut wird.
Jedoch wirft der Text einige problematische Fragen auf. Die Botschaft: „Ich bin immer bei dir,
ich helfe dir, auch wenn ich einmal beschäftigt bin, kannst du immer zu mir kommen, ich nehme mir Zeit für dich“ bezieht sich auf das Verhältnis zu dem Elternteil und ist eine Idealvorstellung, die im Alltag nicht realisierbar ist. Eltern können nicht immer da sein, um ihre Kinder vor allen Problemen zu bewahren und die Aussage „Alles wird gut“ erweckt einen Eindruck von Sicherheit, der in der Realität nicht immer gegeben ist. Diese Diskrepanz zwischen der vermittelten Botschaft und der Lebensrealität könnte bei älteren Kindern oder reflektierenden Erwachsenen Zweifel hervorrufen.
Zudem bleibt die Rolle Gottes in diesem Buch unklar. Wenn die Eltern bereits „alles regeln“ und „immer da sind“, wirkt die zusätzliche Erwähnung Gottes eher wie eine doppelte Absicherung, die wenig Mehrwert bietet. Für Kinder, die sich an die elterliche Präsenz klammern, könnte diese Verbindung verwirrend sein: Warum brauche ich Gott, wenn meine Eltern doch alles lösen?
Fazit: Ein wunderschön illustriertes Buch, das visuell Geborgenheit und Wärme ausstrahlt.
Die Bilder allein machen es zu einem wertvollen Werk, das sich hervorragend zum gemeinsamen Anschauen eignet.
Inhaltlich jedoch ist die Botschaft zwiespältig: Während es Trost, Nähe und Sicherheit vermitteln möchte, wird eine unrealistische Erwartung aufgebaut, die Kindern später womöglich enttäuschend erscheinen könnte. Für Eltern, die Wert auf spirituelle Erziehung legen, mag es dennoch ein guter Einstieg sein – allerdings mit der Notwendigkeit, bestimmte Aspekte mit den Kindern zu reflektieren.