Menschen haben ihr Leben aus dem Wissen von sich zu führen. Dieses Selbstbewußtsein im elementaren Sinne läßt sich auf keine andere Tatsache zurückführen. Es ist aber mit zahlreichen intelligenten Leistungen verbunden, die in ihm wie in einem Zentralpunkt miteinander verflochten sind. Darum kann die Philosophie aus dem Selbstverhältnis eine Perspektive auf viele ihrer Grundprobleme gewinnen.
Dieter Henrich, der wie kein anderer Philosoph der Gegenwart das Selbstbewußtsein systematisch und historisch zu seinem Leitthema gemacht hat, hat diese grundlegende Fragestellung in seinen Weimarer Vorlesungen entfaltet, die ebenso konzise wie anschaulich ein Spektrum der eröffneten Fragehorizonte entwickeln. Entstanden ist ein Buch, das deutlich werden läßt, inwiefern das Selbstbewußtsein überraschende Perspektiven auf zentrale philosophische Fragen eröffnet, und das wichtige Teilbereiche von Dieter Henrichs Philosophie enthält.
Dieter Henrich, der wie kein anderer Philosoph der Gegenwart das Selbstbewußtsein systematisch und historisch zu seinem Leitthema gemacht hat, hat diese grundlegende Fragestellung in seinen Weimarer Vorlesungen entfaltet, die ebenso konzise wie anschaulich ein Spektrum der eröffneten Fragehorizonte entwickeln. Entstanden ist ein Buch, das deutlich werden läßt, inwiefern das Selbstbewußtsein überraschende Perspektiven auf zentrale philosophische Fragen eröffnet, und das wichtige Teilbereiche von Dieter Henrichs Philosophie enthält.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Dieter Henrich steht mit seiner ambitionierten und streckenweise auch spannenden Untersuchung über das Verhältnis des Menschen zu sich selbst, das sich als Selbstbewusstsein oder Selbstvergewisserung artikuliert, unverkennbar in der Tradition des Deutschen Idealismus, so Rezensent Christian Schlüter. In der formalontologischen Herleitung, dass das Selbstbewusstsein der fundamentale und zweifelsfreie Grund für alle menschlichen Beziehungen und das Wissen um sich selbst ist, bleibt für den Rezensenten aber eine Leerstelle. Zwar geht Henrich noch weiter und sieht das selbstbewusste Subjekt erst "in der Evidenz der Selbstbegegnung" erfüllt, aber genau hier meint der Rezensent eine Unentschlossenheit aufzuspüren: Wie oder wem kann das Subjekt sich selbst entgegenkommen und verstehen, wenn doch der basale Grund der Selbstvergewisserung in ihm selbst liegt? Weil Henrich auf "die Perspektive eines Anderen" verzichtet, bleibt sein Subjekt "asozial", resümiert Christian Schlüter und bedauert, dass der Autor zugleich die Chance verpasst habe, eine "Alternative zu den von ihm kritisierten Kommunikationstheorien" zu beschreiben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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