Wälder üben seit jeher auf viele Menschen eine ganz eigentümliche, beinahe mystische Wirkung und Faszination aus. Gar nicht so selten finden wir auf unseren Spaziergängen oder Wanderungen im Wald neben Naturdenkmalen auch von Menschenhand geschaffene Gedenksteine oder -kreuze und andere Kleindenkmale. Manche stehen an markanten, gut zugänglichen Stellen, andere wiederum befinden sich fernab jeglicher touristischer Markierungen in tiefer Waldeinsamkeit und sind nahezu unbekannt. Dieses Buch lädt dazu ein, sie näher kennenzulernen und soll auch dazu beitragen, die mit ihnen verknüpften Begebenheiten und Schicksale vor dem Vergessen zu bewahren. Den Schwerpunkt bilden hierbei nicht die spätmittelalterlichen oder vorreformatorischen Steinkreuze und Kreuzsteine, sondern neuzeitliche Denk- und Gedächtnismale. Etliche von ihnen weisen inzwischen schon ein Alter von 200 Jahren und mehr auf. Die Geschichten, die mit den Kleindenkmalen verbunden sind, gehen oftmals auf tragische Ereignisse zurück. Nicht wenige künden von der mühevollen und körperlich schweren Arbeit bei der Waldbewirtschaftung, die bis heute alles andere als ungefährlich ist. Andere wiederum zeugen von harten Zeiten in Kriegs- und Hungerjahren. Fast immer erzählen sie von einfachen, kleinen Leuten, ohne die es die Geschichte der „Großen“ nicht geben würde. Entstanden ist nicht nur ein Denkmal-, sondern auch ein Wanderführer über die Oberlausitzer Wälder zwischen dem Keulenberg bei Pulsnitz und der Lausche im Zittauer Gebirge, wie er ohne die Mitwirkung und Hilfe vieler heimatgeschichtlich interessierter Bewohner der Oberlausitz niemals hätte geschrieben werden können. Begeben wir uns also auf die Spur der Steine.