Ab den späten 1950er Jahren wandelte sich im Westen, ausgehend von den USA, die Wahrnehmung des Kalten Krieges: vom akuten oder latenten Kriegsgeschehen zwischen zwei politischen Kontrahenten hin zu einem alle Beteiligten gleichermaßen betreffenden Zustand der Bedrohung durch die in Ost und West angehäuften Waffenarsenale. Ausgehend von dieser gemeinsamen Erfahrung entstand in den 1950er und 1960er Jahren in den USA und der Bundesrepublik Deutschland Friedens- und Konfliktforschung als neue wissenschaftliche Disziplin.Katrin Köhl beleuchtet nicht nur den gemeinsamen Ursprung, sondern vor allem die unterschiedlichen Formen, die die neue Forschungsrichtung in den beiden Ländern annahm: empirische Konfliktforschung in den USA, normative Friedensforschung in der Bundesrepublik. Am Beispiel der neuen Disziplin erklärt sie grundlegende Unterschiede im politischen und wissenschaftlichen Denken der USA und der Bundesrepublik, die zum Teil bis heute prägend sind.
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