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Zwischen Ruhr, Emscher und Lippe gruben einst rund 500.000 Bergleute nach dem schwarzen Gold. Immer neue Schächte wurden ab 1860 in den ehemals landwirtschaftlich genutzten Boden getrieben, um an die begehrten Lagerstätten zu kommen, denn der Hunger der aufkommenden Montanindustrie musste gestillt werden. Die Anwerber der Zechengesellschaften waren in Schlesien, in Ost- und Westpreußen unterwegs, versprachen guten Lohn und Wohnungen. Im Umfeld der neuen Pütts entstanden große und kleine Kolonien, in denen die Zugezogenen mit ihren Familien eine neue Heimat fanden. Gemeinsam mit den Söhnen und…mehr

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Produktbeschreibung
Zwischen Ruhr, Emscher und Lippe gruben einst rund 500.000 Bergleute nach dem schwarzen Gold. Immer neue Schächte wurden ab 1860 in den ehemals landwirtschaftlich genutzten Boden getrieben, um an die begehrten Lagerstätten zu kommen, denn der Hunger der aufkommenden Montanindustrie musste gestillt werden. Die Anwerber der Zechengesellschaften waren in Schlesien, in Ost- und Westpreußen unterwegs, versprachen guten Lohn und Wohnungen. Im Umfeld der neuen Pütts entstanden große und kleine Kolonien, in denen die Zugezogenen mit ihren Familien eine neue Heimat fanden. Gemeinsam mit den Söhnen und Enkeln einstiger westfälischer und rheinischer Kötter, Handwerker und Handelsleute schufteten sie in ewiger Nacht, um Kohle abzubauen. Aus Bauerndörfern und Städtchen wurden im Laufe weniger Jahre große Städte, die sich um Zechen, Kokereien, Gießereien und Hochöfen scharten.
In diesem Buch erzählen Menschen, die mit und für den Bergbau im Revier gelebt haben. Sie schildern ihre Erfahrungen auf verschiedenen Pütts des Reviers als Bergleute oder Handwerker, als Kohlenhauer, Rutschenmeister, Grubenschlosser, Lokfahrer oder Steiger. Dieses Buch soll eine Zeit erinnern, als jeder im Ruhrgebiet das Steigerlied kannte und besonders gern die Strophe anstimmte, in der es heißt: "Die Bergleut sein kreuzbrave Leut, denn sie tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht, denn sie tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht, und saufen Schnaps und saufen Schnaps."
Autorenporträt
Friedhelm Wessel, Jahrgang 1944, verbrachte seine Kindheit und Jugend zwischen der Jacobi-Siedlung in Oberhausen - wo Oma ihr klein Häuschen und Opas geliebter Karnickelstall waren - und dem Dichterviertel in Herne - dort sind alle Straßen nach großen deutschen Dichern benannt. Eigentlich sollte er Ingenieur werden, entschied sich aber schließlich 1970 für den Journalismus. Zunächst als "Freier" zwischen Mülheim und Dortmund, dann ab 1973 als Redakteur in Gelsenkirchen und Bottrop. 2007 ging er in den Ruhestand und erkundet seitdem als Autor die Geschichte und Geschichten des Ruhrgebiets. Seine erste große Erkundungstour startete Klein-Friedhelm bereits 1955. Er schnappte sich den roten Tretroller seines damals siebenjährigen Bruders Walter und sauste - immer am Kanal entlang Richtung Rhein - von der Herner Schleuse 6 bis zur Burg Vondern in Osterfeld und von dort aus bergauf in die Jacobi-Siedlung. Gegen Abend wurde der Junge im Herner Dichterviertel vermisst und nach einigem Suchen versteckt auf Opas Karnickelstall gefunden. Er hatte Angst vor der eigenen Courage bekommen. Wohl nicht ganz unbegründet, denn die Eltern waren, als sie ihn am nächsten Tag in Osterfeld abholten, - wie man hier so schön sagt - "voll in Brass". Und es hätte schlimm kommen können für Klein-Friedhelm, wenn seine Oma sich nicht vor ihn gestellt und gesagt hätte: "Unser Junge, wat macht der für Geschichten. Der wird später bestimmt ma Geschichten machen."