Greifswald. Architekt Axel Hegebarth möchte direkt an der Ostsee auf dem Gelände eines ehemaligen VEB seinen großen Traum verwirklichen: Bernstein City, ein extravagantes Urlaubsparadies. Doch Hegebarths Projekt findet wenig Anklang in der Bevölkerung. Und auch von den Verantwortlichen aus Politik,
Wirtschaft und Verwaltung erhält er kaum Unterstützung, denn die Mächtigen der Stadt favorisieren…mehrGreifswald. Architekt Axel Hegebarth möchte direkt an der Ostsee auf dem Gelände eines ehemaligen VEB seinen großen Traum verwirklichen: Bernstein City, ein extravagantes Urlaubsparadies. Doch Hegebarths Projekt findet wenig Anklang in der Bevölkerung. Und auch von den Verantwortlichen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung erhält er kaum Unterstützung, denn die Mächtigen der Stadt favorisieren den Plan eines finanzkräftigen Investors, auf dem Grundstück eine Raffinerie zu errichten…
Als bei einer Ortsbegehung die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, beginnt nicht nur Kriminalhauptkommissar Jochen Ruhnke zu ermitteln, auch der kürzlich in Greifswald eingetroffene neue Polizeiseelsorger Tom Schroeder interessiert sich für den Mord und die Hintergründe…
„Denn wer da hat, dem wird gegeben“ ist ein Krimi, in dem es um Korruption geht. Um Bestechung und Bestechlichkeit. Hier wird manipuliert, vertuscht und gemordet, um das Füllen der privaten Taschen der Obrigkeit zu verschleiern und die scheinheilige Fassade verantwortungsvoller Politik aufrechtzuerhalten.
Volker Pesch erzählt die Geschichte flüssig und spannend, schnell ist man mittendrin im Geschehen. Der Autor präsentiert die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man einen guten Einblick in die Ansichten und Beweggründe der Akteure bekommt. Die Figuren werden dabei allesamt sehr authentisch dargestellt, sie wirken real und handeln nachvollziehbar.
Volker Pesch hat mit Tom Schroeder einen interessanten Charakter erschaffen. Der Polizeiseelsorger ist neu in der Stadt und man merkt ihm an, dass er noch nicht genau weiß, wo seine beruflichen und seine persönlichen Wege hingehen. Es passt zu dem ehemaligen Gemeindepfarrer, dass er in seinem ersten Fall nicht gleich zum Überflieger wird, sondern eher zurückhaltend und unsicher agiert.
Besonders gut gefallen hat mir das wirklichkeitsnahe Geschehen. Das ganze Gerangel um das Gelände, die hinterhältigen Machenschaften, der Missbrauch öffentlicher Ämter - alles wird echt, glaubwürdig und greifbar dargestellt. Man kann sich gut vorstellen, dass die Dinge tatsächlich vielerorts so oder so ähnlich ablaufen, wie sie sich in diesem Krimi zutragen.
„Denn wer da hat, dem wird gegeben“ ist ein spannender Krimi, der mich nicht nur sehr gut unterhalten, sondern mir auch viel Platz zum Mitgrübeln und Miträtseln gegeben hat.