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Ein sehr persönliches Buch einer profilierten Politikerin - Zum 70. Geburtstag am 17. Februar 2007 - Einblicke in die menschlichen Dimensionen des politischen Metiers
Der Sachzwang bestimmt das politische Handeln heute. Ist die Organisation der gesellschaftlichen Systeme wichtiger geworden als das Wohl der Menschen? Gegen den wachsenden Zynismus stellt Rita Süssmuth hier die Grundsätze vor, die ihr politisches Handeln motivieren und sie durch die Erfahrungen ihres politischen Lebens tragen: Grundsätze einer Politik, die die Menschen nicht vergisst.
"Einmal mehr aufstehen als hinfallen"
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Produktbeschreibung
Ein sehr persönliches Buch einer profilierten Politikerin
- Zum 70. Geburtstag am 17. Februar 2007
- Einblicke in die menschlichen Dimensionen des politischen Metiers

Der Sachzwang bestimmt das politische Handeln heute. Ist die Organisation der gesellschaftlichen Systeme wichtiger geworden als das Wohl der Menschen? Gegen den wachsenden Zynismus stellt Rita Süssmuth hier die Grundsätze vor, die ihr politisches Handeln motivieren und sie durch die Erfahrungen ihres politischen Lebens tragen: Grundsätze einer Politik, die die Menschen nicht vergisst.
"Einmal mehr aufstehen als hinfallen" ist einer ihrer Grundsätze: Am 17. Februar feiert Rita Süssmuth ihren 70. Geburtstag. Die profilierte Politikerin, die für ihren "eigenen Kopf" bekannt ist, gewährt hier sehr persönliche Einblicke in ihr ereignisreiches und erfahrungssattes Leben. Sie beschreibt ihre Erfahrungen und die Haltungen, die sie motivieren und leiten. Wie Politik wieder den Menschen dient und nicht dem Sachzwang machen die Reflexionen dieser großen politischen Persönlichkeit spürbar. "Es hat sich jedes Mal gelohnt, zäh, unbeirrbar und prinzipienstark zu sein. Hat man einmal begriffen, in welche Richtung die Suche nach der Lösung gehen muss, darf man die Richtung auch nicht wechseln. Ich habe versucht durch Argumente zu überzeugen, durch einen Appell an pragmatisches Handeln, Sachlichkeit und Mitempfinden. Und ich lernte es an fast jedem Tag: Wer nicht kämpft, hat schon verloren." Rita Süssmuth
Autorenporträt
Rita Süssmuth, geboren 1937, Dr. phil., war Professorin an der der Ruhr-Universität Bochum. Seit 1981 gehört sie der CDU an, zwischen 1985 und 1998 war sie Bundesministerin für Jugend, Familie, Gesundheit, später auch für Frauen, zehn Jahre lang hatte sie das Amt der Bundestagspräsidentin inne. Seit Januar 2006 ist Frau Süssmuth Präsidentin des Deutschen Polen-Instituts. Sie bekleidet zahlreiche öffentliche Ämter.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.08.2007

Unbequeme Querdenkerin
Rita Süssmuths Plädoyer

Zu ihrem vehementen Plädoyer einer grundsätzlichen Wende in Politik und Gesellschaft dient der früheren Bundestagspräsidentin die bittere Einsicht: "In unserem Land hat sich eine Koalition der Bremser, Besitzstandswahrer, Kultur-Pessimisten und Wirtschafts-Nostalgiker zusammengefunden, die den anstehenden und im globalen Maßstab unausweichlichen Wandel schlicht nicht wahrhaben will." Rita Süssmuth ging stets der Ruf einer unbequemen Querdenkerin voraus. Mit Freude denken die einen, mit Schaudern die anderen (meist aus der eigenen Partei) an ihre Beharrlichkeit, ja Sturköpfigkeit, mit der sie ihre Ziele durchzusetzen suchte.

Jetzt, wo sie zahlreiche Ehren- und Beraterämter innehat, aber keine unmittelbare politische Funktion mehr ausübt, ist für sie der Zeitpunkt gekommen, alle in der Bundesrepublik lebenden Menschen zu einer Wende hin zu mehr Gemeinsamkeit, zum Abschied von liebgewordenen Traditionen und zum beherzten Neubeginn in allen gesellschaftspolitischen Bereichen aufzurufen. Denn in der Tat hapert es überall: In der Bildungspolitik müsse die Wissensvermittlung durch eine Pädagogik "vom Menschen her und zum Menschen hin" ergänzt werden. In der Arbeitsmarktpolitik müsse das Wissen älterer Menschen ebenso genutzt werden wie der Wille der Arbeitslosen und gar nicht erst zu Arbeit gelangenden Menschen, etwas zu leisten, worin sie Bestätigung und Selbstsicherheit finden. Da die Bundesrepublik längst ein Einwanderungsland sei, müsse endlich eine wirkliche und von beiden Seiten konsequent betriebene Integration erfolgen. Freiheit und Begrenzung seien die Pole, zwischen denen alles Handeln stets neu austariert werden müsse. Die Politik müsse wieder glaubhaft werden und die Bürger mit ihren tatsächlichen Ängsten und Bedürfnissen ansprechen. Schließlich: Die sichere Zeit der fümfziger und sechziger Jahre sei endgültig vorbei; sich auf damals errungenen Lorbeeren auszuruhen wäre glatter Selbstmord.

Es ist gleichsam ein "Ruck-Buch", das die Rede des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog aufgreift und ausweitet. Ob nun jeder Leser sofort aufspringt, dem Ausländerkind, dem kranken Nachbarn, dem älteren Kollegen hilft, sich in Selbsterfahrungsklausur begibt, die eigenverantwortliche Altersvorsorge einleitet? Glaubwürdig wird das Buch letztlich durch die Autorin selbst; sie hat immer wieder darin überzeugt, wie sehr ihr die Probleme auf den Nägeln brannten, hat sich unbeschadet aller Anfeindung und Skepsis an deren Lösung gemacht. Unter Beachtung der Maxime Max Webers, Politik sei das Bohren harter Bretter mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich, ist das Buch die dringliche Bitte, wir möchten die Leidenschaft für die Gestaltung einer menschenwürdigen Gesellschaft nicht verlieren.

DIRK KLOSE.

Rita Süssmuth: Dennoch: Der Mensch geht vor. Für eine Umkehr in Politik und Gesellschaft. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2007. 192 S., 19,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Wohlwollend betrachtet Rezensent Dirk Klose dieses Plädoyer Rita Süssmuths für einen Neubeginn in allen gesellschaftspolitischen Bereichen. Er sieht in dem Buch Roman Herzogs berühmte Ruck-Rede wieder aufgegriffen und weitergedacht. Den Vorschlägen Süssmuths, für ihn noch immer eine "unbequeme Querdenkerin", kann er einiges abgewinnen, egal ob es um Bildungspolitik, Arbeitsmarktpolitik oder Ausländerpolitik geht. Der Forderung der ehemaligen Politikerin, Politik müsse wieder glaubhaft werden, kann er sich nur anschließen. Der Autorin jedenfalls steht in dieser Hinsicht für Klose ganz weit oben und so attestiert er dem Buch einige Glaubwürdigkeit.

© Perlentaucher Medien GmbH