Die in diesem Band versammelten Beiträge widmen sich dem Thema der Denunziation in historischer Perspektive. Zeitlich reichen die Studien vom 16. Jahrhundert bis zur unmittelbaren Zeitgeschichte, während geographisch der Bogen von Südamerika über Spanien, Frankreich, Deutschland und Polen bis nach Rußland gespannt wird. Die Aufsätze behandeln zahlreiche Fragen, die im Zusammenhang mit der Denunziation noch einer Beantwortung harren, bieten darüber hinaus jedoch mit ihren unterschiedlichen Fragestellungen wichtige Einblicke sowohl struktureller als auch mikroskopischer Art. Zu nennen sind hier…mehr
Die in diesem Band versammelten Beiträge widmen sich dem Thema der Denunziation in historischer Perspektive. Zeitlich reichen die Studien vom 16. Jahrhundert bis zur unmittelbaren Zeitgeschichte, während geographisch der Bogen von Südamerika über Spanien, Frankreich, Deutschland und Polen bis nach Rußland gespannt wird. Die Aufsätze behandeln zahlreiche Fragen, die im Zusammenhang mit der Denunziation noch einer Beantwortung harren, bieten darüber hinaus jedoch mit ihren unterschiedlichen Fragestellungen wichtige Einblicke sowohl struktureller als auch mikroskopischer Art. Zu nennen sind hier Überlegungen zum Begriff der Denunziation, der keineswegs so eindeutig ist, wie dies die Alltagssprache suggeriert: die Bedeutung sozialer, wirtschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen von Denunziation; das Gewicht von normativen und sozialen Ordnungsvorstellungen, die Denunziation fördern oder unterdrücken; die Denunziationspraxis im Alltag und schließlich der Vergleich verschiede ner Formen von Denunziation. Dabei erweist sich, dass Denunziation als geschichtswissenschaftliches Thema seinen Zweck nicht in sich selbst trägt, sondern die Möglichkeit bietet, anhand eines spezifischen Themas sowohl weitgefasste als auch sehr detaillierte Einblicke in Gesellschaften der Vergangenheit zu gewinnen.
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Autorenporträt
Friso Ross, geb. 1970, Studium der Rechtswissenschaften, seit 1993 Mitarbeit an Forschungsprojekten zu spanischer Justiz und Jurisprudenz am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main. Achim Landwehr, geb. 1968, Studium der Geschichte, Germanistik und Rechtsgeschichte, Mitarbeit am Forschungsprojekt zum Repertorium der Policeyordnungen in der Frühen Neuzeit, 1998 Promotion, seit 1999 Postdoktorand am Graduiertenkolleg "Wissensfelder der Neuzeit" der Universität Augsburg.
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