Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 1,7, Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (Studiengang Soziale Arbeit), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Noch vor etwa dreißig Jahren war die Wissenschaft der Meinung, dass Depressionen bei Kindern und Jugendlichen nicht auftreten. Lange Zeit galt dann die Depression bei Kindern und Jugendlichen als entwicklungsspezifische Störung und nicht als eigenständiges Krankheitsbild. Heute erscheinen Depressionen in vielen Studien und Statistiken nicht nur als die häufigste aller psychischen, sondern auch als die häufigste aller chronischen Krankheiten, unter denen Kinder und Jugendliche leiden. Erschwerend für die Erkennung und Diagnosestellung sind die entwicklungsabhängigen Variationen im klinischen Erscheinungsbild und die häufige Komorbidität z.B. mit Angststörungen, Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörungen, Lernstörungen, Störungen des Sozialverhaltens undspäter auch Essstörungen und Drogenkonsum.
Häufig verdecken auffälligere Probleme wie Schulversagen, Schulverweigerung, soziale Isolation oder auch aggressives und delinquentes Verhalten eine dahinter liegende Depression.
Weitere Gründe für die zögerliche Diagnostik depressiver Störungen bei Kindern und Jugendlichen sind erstens, die Unabhängigkeit von sozialen Einflüssen, die mit Zukunftsorientierung und Zukunftsplänen in Zusammenhang stehen, zweitens werden bei weitem weniger nachdrücklich als im Erwachsenenalter, Gefühle von Schuld, Hoffnungslosigkeit, niedrigem Selbstwertgefühl und Energielosigkeit aufrecht erhalten. Daher vermitteln Kinder und Jugendliche seltener einen traurigen, gequälten, verzweifelten, energielosen oder leeren Eindruck. Eher tritt eine agitierte, gereizte Form mit Ängsten und dissozialen Symptomen im Rahmen einer depressiven Verstimmung auf. Um so schwieriger ist daher zu erkennen, inwieweit die depressive Symptomatik die Komorbidität einer anderenDiagnose oder eine eigenständige Depression darstellt.
Auslöser von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen können sein: belastende Lebensumstände (z.B. Trennung der Eltern), längere Trennung von der Mutter oder dem Vater, Umzug oder Verlust wichtiger Bezugspersonen, chronischer schulischer Leistungsstress, Überforderung bzw. Leistungsdruck und Ausgrenzung aus den Peergroups.
Depressionen können aber auch ohne offensichtliche Auslöser oder erst längere Zeit nach belastenden Lebensereignissen auftreten. Genetische Dispositionen, wie beispielsweise depressive Erkrankungen der Eltern, erhöhen das Risiko einer Depressivität.
Trotzdem ist es unwahrscheinlich, dass ein bestimmter biologischer, genetischer, somatischer, biochemischer oder psychologischer Faktor allein für die Entstehung einer Depression verantwortlich ist. Nur ihr Zusammenwirken führt bei einem besonders disponierten Menschen zu einer depressiven Störung. Die Depression kann man sowohl von der biologischen Seite, als auch von der psychischen und psychosozialen Seite erklären und behandeln.
Die Auswirkungen depressiver Störungen auf die kognitiven und emotionalen Reifungs- und Entwicklungsvorgänge können schwerwiegend sein. Die Kinder und Jugendlichen haben schlechte schulische Leistungen, können ihre Leistungsdefizite nicht wieder aufholen, bekommen familiäre Probleme, verlieren Freunde und Kontakte zu Gleichaltrigen und fühlen sich allein gelassen und unverstanden. Sie bleiben auch hinsichtlich der Entwicklung sozialer und emotionaler Konflikt- und Bewältigungsstrategien zurück.
Neben den depressiven Störungen im engeren Sinne treten wie bereits erwähnt depressive Verstimmungen bei Kindern und Jugendlichen oft auch als Bestandteil anderer psychiatrischer Störungen auf. Dazu gehören:
Depressionen als Begleitsymptomatik bei Angstzuständen und Depressionen in Verbindung mit sogenannten externa...
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Noch vor etwa dreißig Jahren war die Wissenschaft der Meinung, dass Depressionen bei Kindern und Jugendlichen nicht auftreten. Lange Zeit galt dann die Depression bei Kindern und Jugendlichen als entwicklungsspezifische Störung und nicht als eigenständiges Krankheitsbild. Heute erscheinen Depressionen in vielen Studien und Statistiken nicht nur als die häufigste aller psychischen, sondern auch als die häufigste aller chronischen Krankheiten, unter denen Kinder und Jugendliche leiden. Erschwerend für die Erkennung und Diagnosestellung sind die entwicklungsabhängigen Variationen im klinischen Erscheinungsbild und die häufige Komorbidität z.B. mit Angststörungen, Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörungen, Lernstörungen, Störungen des Sozialverhaltens undspäter auch Essstörungen und Drogenkonsum.
Häufig verdecken auffälligere Probleme wie Schulversagen, Schulverweigerung, soziale Isolation oder auch aggressives und delinquentes Verhalten eine dahinter liegende Depression.
Weitere Gründe für die zögerliche Diagnostik depressiver Störungen bei Kindern und Jugendlichen sind erstens, die Unabhängigkeit von sozialen Einflüssen, die mit Zukunftsorientierung und Zukunftsplänen in Zusammenhang stehen, zweitens werden bei weitem weniger nachdrücklich als im Erwachsenenalter, Gefühle von Schuld, Hoffnungslosigkeit, niedrigem Selbstwertgefühl und Energielosigkeit aufrecht erhalten. Daher vermitteln Kinder und Jugendliche seltener einen traurigen, gequälten, verzweifelten, energielosen oder leeren Eindruck. Eher tritt eine agitierte, gereizte Form mit Ängsten und dissozialen Symptomen im Rahmen einer depressiven Verstimmung auf. Um so schwieriger ist daher zu erkennen, inwieweit die depressive Symptomatik die Komorbidität einer anderenDiagnose oder eine eigenständige Depression darstellt.
Auslöser von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen können sein: belastende Lebensumstände (z.B. Trennung der Eltern), längere Trennung von der Mutter oder dem Vater, Umzug oder Verlust wichtiger Bezugspersonen, chronischer schulischer Leistungsstress, Überforderung bzw. Leistungsdruck und Ausgrenzung aus den Peergroups.
Depressionen können aber auch ohne offensichtliche Auslöser oder erst längere Zeit nach belastenden Lebensereignissen auftreten. Genetische Dispositionen, wie beispielsweise depressive Erkrankungen der Eltern, erhöhen das Risiko einer Depressivität.
Trotzdem ist es unwahrscheinlich, dass ein bestimmter biologischer, genetischer, somatischer, biochemischer oder psychologischer Faktor allein für die Entstehung einer Depression verantwortlich ist. Nur ihr Zusammenwirken führt bei einem besonders disponierten Menschen zu einer depressiven Störung. Die Depression kann man sowohl von der biologischen Seite, als auch von der psychischen und psychosozialen Seite erklären und behandeln.
Die Auswirkungen depressiver Störungen auf die kognitiven und emotionalen Reifungs- und Entwicklungsvorgänge können schwerwiegend sein. Die Kinder und Jugendlichen haben schlechte schulische Leistungen, können ihre Leistungsdefizite nicht wieder aufholen, bekommen familiäre Probleme, verlieren Freunde und Kontakte zu Gleichaltrigen und fühlen sich allein gelassen und unverstanden. Sie bleiben auch hinsichtlich der Entwicklung sozialer und emotionaler Konflikt- und Bewältigungsstrategien zurück.
Neben den depressiven Störungen im engeren Sinne treten wie bereits erwähnt depressive Verstimmungen bei Kindern und Jugendlichen oft auch als Bestandteil anderer psychiatrischer Störungen auf. Dazu gehören:
Depressionen als Begleitsymptomatik bei Angstzuständen und Depressionen in Verbindung mit sogenannten externa...
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