Selten haben Ereignisse eines einzigen Tages in diesem Maße die Diskussion weltweit bestimmt und dem Fortgang der Geschichte eine neue Richtung gegeben. Der Irak-Krieg ist das deutlichste Zeichen dafür, dass der Anschlag auf das New Yorker World Trade Center am 11. September 2001 einen Schock auslöste und weitreichende Nachwirkungen hat. In den Vorträgen beherrschte vor allem die Ursachenforschung die Diskussion: Was bewegte die Attentäter: religiöser Fanatismus, die Marginalisierung vieler Länder im Zuge der Globalisierung, die kulturelle und wirtschaftliche Kluft zwischen Westen und Osten, die amerikanische Politik? War es Zufall, dass die Bilder des Anschlags an Katastrophenfilme erinnerten? Ebenso intensiv wurde über die Folgen nachgedacht: Welche psychischen Traumata rufen solche Terrorakte hervor? War der Anschlag nicht ein klarer Hinweis darauf, dass neue Formen gewaltsamer politischer Auseinandersetzung den klassischen Krieg ablösen? Und welche Konsequenzen hat das für das Völkerrecht? Und schließlich: Wie soll der freiheitliche Rechtsstaat mit dem Terrorismus umgehen? Inhalt: Volkhart Krech: Religion und Terror - Detlef Junker: Der 11. September und die Grundlagen amerikanischer Weltpolitik - Herfried Münkler: Die Privatisierung des Krieges. Warlords, Terrornetzwerke und die Reaktion des Westens - Matthias Hurst: Bilder des Schreckens - Schrecken der Bilder. Hollywoods Katastrophenkino und der Terror der Realität - Thomas Petersen: Globalisierung und Marginalisierung - Michael Bothe: Neue Formen von Gewalt - neue Formen des gerechten Krieges? - Günther H. Seidler: Terror und Trauma. Gedanken zum 11. September aus der Sicht eines Psychotraumatologen - Sabine Leuthheusser-Schnarrenberger: Terrorprävention in der offenen Gesellschaft. Sind wir dabei unsere Gesellschaft zu "zerschützen"?