Der vorliegende Sammelband beschreibt den Juni-Aufstand von 1953 in seinen lokalen und regionalen Ausprägungen. Die AutorInnen richten ihren Blick von Berlin und Potsdam über Görlitz, Leipzig, Jena, das Industriegebiet Halle-Bitterfeld bis an die Küste, nach Rostock. Dabei werden historische Wurzeln und regionale Besonderheiten als Bedingungsfaktoren des Aufstandes sichtbar. Während in den meisten industriellen Zentren die Aufständischen ihren Triumph bereits vor Augen wähnten, gelang es der SED im Verein mit den Sowjets, in Potsdam und Rostock den Aufstand schon in seinen Anfängen zu ersticken.
Biografische Skizzen lokaler Akteure des Aufstandes ergänzen die sowohl ereignis- wie sozialgeschichtliche Perspektive. So verdeutlicht ein Beitrag über sozialdemokratische Widerstandsgruppen in den späten vierziger und frühen fünfziger Jahren, dass der Oppositionsgeist unter der Oberfläche der Parteidiktatur nicht erloschen war. Ein umfänglicher Zeitzeugenbericht, 1954 niedergeschrieben und bislang unveröffentlicht, zeichnet ein dichtes Bild der Berliner Ereignisse. Der Band wird mit einem Beitrag abgeschlossen, der den Aufstand als Gegenstand der Geschichtspolitik in den nachfolgenden Jahrzehnten resümiert und für dessen Verortung in der deutschen Erinnerungskultur plädiert.
Biografische Skizzen lokaler Akteure des Aufstandes ergänzen die sowohl ereignis- wie sozialgeschichtliche Perspektive. So verdeutlicht ein Beitrag über sozialdemokratische Widerstandsgruppen in den späten vierziger und frühen fünfziger Jahren, dass der Oppositionsgeist unter der Oberfläche der Parteidiktatur nicht erloschen war. Ein umfänglicher Zeitzeugenbericht, 1954 niedergeschrieben und bislang unveröffentlicht, zeichnet ein dichtes Bild der Berliner Ereignisse. Der Band wird mit einem Beitrag abgeschlossen, der den Aufstand als Gegenstand der Geschichtspolitik in den nachfolgenden Jahrzehnten resümiert und für dessen Verortung in der deutschen Erinnerungskultur plädiert.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Walter Scheler hat "Glück" gehabt. Verurteilt zu 25 Jahren sibirischem Arbeitslager, kam der "Rädelsführer beim Volksaufstand vom 17. Juni 1953" nur bis Bautzen. Später wurde er von Wilhelm Pieck begnadigt und lebte mit seiner Familie in Jena. Seine Geschichte und die anderer Menschen hat der Historiker Ulrich Mählert in einem Sammelband über den 17. Juni zusammengetragen. Als ein " Lesebuch im besten Sinne", findet die Rezensentin Dorothea Heintze diese Zusammenstellung von Historiker-Texten und biografischen Berichten über die Protagonisten: Die Darstellung sei klar und pointiert, das Bildmaterial "aufschlussreich".
© Perlentaucher Medien GmbH
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