Mysteriöse Vorgänge im Büroturm
Mitarbeitende verschwinden unbemerkt in einem Bürohochhaus im Zentrum Madrids. Erst als sich Isabel Alvaredo wundert, dass ihr langjähriger Vorgesetzter Senõr Hernán nicht zum einem Treffen erscheint. Ebenso bleibt der freundliche und langjährige Aufzugführer Mateo
der Arbeit fern. Anderntags warnt ihre Kollegin Vera Isabel, sie soll die Firma verlassen und mit…mehrMysteriöse Vorgänge im Büroturm
Mitarbeitende verschwinden unbemerkt in einem Bürohochhaus im Zentrum Madrids. Erst als sich Isabel Alvaredo wundert, dass ihr langjähriger Vorgesetzter Senõr Hernán nicht zum einem Treffen erscheint. Ebenso bleibt der freundliche und langjährige Aufzugführer Mateo der Arbeit fern. Anderntags warnt ihre Kollegin Vera Isabel, sie soll die Firma verlassen und mit ihrem geistigbehinderten Bruder, um den sie sich rührend und mütterlich kümmert, beginnt für Isabel eine spannende und atemlose Suche nach den Menschen und Ursachen ihres Verschwindens. Dabei spielt das im Aufzug nicht angezeigte oberste Stockwerk eine offensichtlich entscheidende Rolle. Bislang galt eine Versetzung in eine höhere Ebene auch als beruflicher Aufstieg, doch aufgrund der sich nun abzeichnenden Gegebenheiten scheint das völlig andere Gründe zu haben.
Kurz sieht Isabel ihren Chef Hernán noch einmal aus der Entfernung beim Einkaufen, doch er gibt ihr ebenfalls zu verstehen, sie solle verschwinden. Ihrem ihr nur flüchtig bekannten Kollegen Carlos Visotti erzählt sie ihre Erlebnisse. Er will ihr helfen. Als er zusammengeschlagen im Krankenhaus landet, kann er gerade noch auf einen Freund – Zac – hinweisen, bevor er ins Koma fällt. Offensichtlich werden Kolleginnen und Kollegen bewusst von der Firma entfernt, wenn nicht sogar Schlimmeres. Schließlich kommt auch ihr Bruder Teo nicht mehr von seiner Tätigkeit als Reinigungskraft nicht mehr aus dem Büroturm nach Hause.
Das Erstlingswerk beginnt als fulminant spannender Psychothriller und hält lange Seiten und Kapitel in Atem. Doch dann reitet den Autor eine unbegründete Idee ins Abstruse, ins Fantastische, so dass man sich völlig unvorbereitet und verwundert fragt, ob man versehentlich ein anderes Buch weiter liest. Auch die Unzahl an Charakteren erschwert das Verstehen der Zusammenhänge. Die sich im Buch gegen Ende entwickelnde Kritik an der rücksichtslosen Geschäftswelt und der tatenlosen und vielleicht auch ohnmächtigen Gesellschaft kommt leider etwas ungelenk und wenig ernsthaft daher. Zu abwegig und kaum nachvollziehbar sind die abstrusen Nebenlinien der Geschichte. Die Flucht vor geisterhaft auftauchenden Scheinwesen passt einfach nicht zu den Geschehnissen der Moderne.
Leider endet das zunächst stark und interessant beginnende Buch schließlich sehr enttäuschend. Die realistisch anmutende Geschichte wandelt sich in eine unlogische Fantasieerzählung, in der sich die Genres zu einem unguten Wust an Unglaubwürdigkeit vermischen.
© 11/2010 Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.