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Die Frage der »kulturellen Identität« ist von großer Aktualität. Dieser Band beleuchtet die Frage, ob im einheitsstiftenden »kulturellen Gedächtnis« nicht »Gegengedächtnisse« flottieren, die auf das Andere der Kultur selbst verweisen. Die Beiträge von Moshe Zimmermann, Gabriel Motzkin, Claude Stuczynski, Bernhard Greiner, Jeffrey Barash u.a. untersuchen die Spannung von Gedächtnis und Gegen-Gedächtnis, der kulturelle Identitäten auf der personalen und kollektiven Ebene unterliegen. Neben Auseinandersetzungen mit Paulus, Kleist, Schmitt und Metz spielen vor allem Aspekte des jüdischen…mehr

Produktbeschreibung
Die Frage der »kulturellen Identität« ist von großer Aktualität. Dieser Band beleuchtet die Frage, ob im einheitsstiftenden »kulturellen Gedächtnis« nicht »Gegengedächtnisse« flottieren, die auf das Andere der Kultur selbst verweisen. Die Beiträge von Moshe Zimmermann, Gabriel Motzkin, Claude Stuczynski, Bernhard Greiner, Jeffrey Barash u.a. untersuchen die Spannung von Gedächtnis und Gegen-Gedächtnis, der kulturelle Identitäten auf der personalen und kollektiven Ebene unterliegen. Neben Auseinandersetzungen mit Paulus, Kleist, Schmitt und Metz spielen vor allem Aspekte des jüdischen Gedächtnisses ein Rolle: von der rabbinischen Gedächtnisreflexion über die Konstruktion von Gedächtnis bei marranischen Juden bis hin zur Erinnerung an Judenfeindschaft und Antisemitismus.
Der Band beleuchtet die Frage, ob im einheitsstiftenden 'kulturellen Gedächtnis' nicht 'Gegengedächtnisse' flottieren, die auf das Andere der Kultur selbst verweisen. 'Gedächtnis' und 'Erinnerung' sind im vergangenen Jahrzehnt zu zentralen Begriffen der Kulturwissenschaften geworden. Besondere Bedeutung kam dabei dem Begriff des 'Kulturellen Gedächtnisses' (Jan Assmann) zu. Gegen die dem 'Kulturellen Gedächtnis' implizite Tendenz zu Einheit und Konsens wendet sich die Rede von pluralen 'Erinnerungskulturen', die die stets schon interkulturellen Erinnerungsprozesse innerhalb des kulturellen Gedächtnisses anzuerkennen sucht. Über diese Pluralisierung und Dynamisierung hinaus stellt sich jedoch die Frage, ob Gedächtnis und Erinnerung ganz in der - wie immer pluralisiert gedachten - Kultur aufgehen. Steht unsere kulturelle Identität nicht per se zwischen stabilisierenden und einheitsstiftenden kulturellen Erinnerungen einerseits und - zumeist verdrängten - Gegen-Erinnerungen andererseits, die jene sprengen? Wie läßt sich ein Gedächtnis denken, das eine grundsätzlich subversive Bedeutung hinsichtlich des Kulturellen hat? Der von Foucault aufgenommene Begriff des 'Gegen-Gedächtnisses' soll hier eine solche Subversion des 'Kulturellen Gedächtnisses' indizieren, von der her sich die identitätstragende Bedeutung von Gedächtnis und Erinnerung in einen Abgrund ohne Halt kehrt: Das 'Gegen-Gedächtnis' durchbräche hier die 'Erinnerungskulturen' in Richtung auf das Andere der Kultur selbst.Mit Beiträgen von Moshe Zimmermann, Gabriel Motzkin, Claude Stuczynski, Bernhard Greiner, Jeffrey Barash u.a.
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Autorenporträt
Jens Mattern, geboren 1964, Studium der Philosophie, Politikwissenschaft und Volkswirtschaft in Hamburg, Bordeaux und Berlin, lebt derzeit in Jerusalem.