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George E. Atwood gelingt es auf eindrückliche Weise, das menschlich verursachte Leiden anderer zu illustrieren und dabei seine eigene Vulnerabilität nicht zu verbergen. Dabei nimmt er eine respektvolle, phänomenologisch orientierte Haltung ein, die die Einbettung von seelischem Leiden innerhalb menschlicher Erfahrungen beschreibt. Selten findet man eine so offene Darstellung eines Psychotherapeuten, der sowohl aus seinem eigenen Misslingen als auch dem Misslingen anderer Fachleute lernt.Anhand zahlreicher klinischer Fälle beschreibt Atwood, wie er einen Zugang zum psychischen Erleben seiner…mehr

Produktbeschreibung
George E. Atwood gelingt es auf eindrückliche Weise, das menschlich verursachte Leiden anderer zu illustrieren und dabei seine eigene Vulnerabilität nicht zu verbergen. Dabei nimmt er eine respektvolle, phänomenologisch orientierte Haltung ein, die die Einbettung von seelischem Leiden innerhalb menschlicher Erfahrungen beschreibt. Selten findet man eine so offene Darstellung eines Psychotherapeuten, der sowohl aus seinem eigenen Misslingen als auch dem Misslingen anderer Fachleute lernt.Anhand zahlreicher klinischer Fälle beschreibt Atwood, wie er einen Zugang zum psychischen Erleben seiner PatientInnen gewinnt. Dabei spart er auch die Fälle nicht aus, die zu den schweren seelischen Störungen gerechnet werden, etwa Selbstverletzung, Traumatisierung, multiple Persönlichkeitsstörung und Schizophrenie. In diesem Zusammenhang beschäftigt er sich mit dem Wahn sowie der Bedeutung und psychotherapeutischen Nutzung von Träumen. Abschließend behandelt er die Frage, wie die Entwicklung großer philosophischer Ideen in die Lebensgeschichten Kierkegaards, Nietzsches, Wittgensteins und Heideggers eingebettet ist.
Rezensionen
»Das Herz des Buches bilden aber die spannenden klinischen Darstellungen. Es wird lebhaft geschildert, wie Atwood auf recht unkonventionelle Art mit extrem emotionalen Situationen, Psychosen, schweren Depressionen, Selbstmord, Trauma und Fällen von multipler Persönlichkeit umgeht. Sein Bestreben ist immer, die »innere Wahrheit« des Lebens der PatientInnen zu entdecken. Und wenn er gar behauptet, dass auch die LeserInnen den tiefsten Wahrheiten ihrer eigenen Existenz naher gebracht werden, hat er möglicherweise recht. Mehr noch als die Tragik der geschilderten Schicksale berührt Atwoods einfühlsame, kreative Art sehr tief.« Lucienne Marguerat, Analytische Psychologie 192, 1/2019 »'Der Abgrund des Wahnsinns' ist eine inspirierende Lektüre für Fachpersonen, die interessiert an einem verstehenden, intersubjektiven Ansatz bei der Behandlung von schweren seelischen Krisen sind. Der Leser profitiert vom Erfahrungsschatz eines Klinikers, der sich persönlich nicht versteckt und dezidiert kritisch Stellung zu gegenwärtigen Entwicklungen einer biologistischen, objektivierenden Psychiatrie und modularen behavioristischen, evidenzbasierten Behandlungskonzepten nimmt.« Norbert Wolff, Journal für Psychoanalyse Nr. 60, 2019