Um das Jahr 1978 spielt Lothar-Günther Buchheims neuer Roman, der von einem dreifachen Abschied erzählt. Abschied von der "Otto Hahn", dem einzigen Schiff unter deutscher Flagge, das mit Nuklearenergie betrieben wurde. Buchheim begleitete das Schiff auf seiner letzten Fahrt von Rotterdam nach Durban. Kapitän an Bord ist der "Alte", Buchheims einstiger Kommandant auf U 96, dem legendären "Boot". Und auch die beiden Männer nehmen Abschied voneinander. Zuletzt ist diese Reise Lothar-Günther Buchheims Abschied von der See, und seine Beschreibung von Wolken und Wind, Licht und Wasser lassen ahnen, dass es ein schwerer Abschied ist.
Buchheims Krieg und Frieden
Mit Der Abschied beschließt Lothar-Günther Buchheim seine Trilogie, die er 1973 mit dem Weltbestseller Das Boot begonnen und 1995 mit "Die Festung" fortgesetzt hatte.
Im Rotterdamer Hafen liegt die "NS Otto Hahn", das einzige Nuklearschiff unter Deutscher Flagge, bereit zur Reise nach Durban. Als Kapitän führt der ehemalige Kommandant des "Boots" - genannt der "Alte" - das Schiff nach Südafrika. Mit an Bord ist Lothar-Günther Buchheim. Die beiden hatten sich, nach den Tagen in der "Festung", in den Nachkriegswirren völlig aus den Augen verloren. Die gemeinsame Fahrt nach Durban ist für die zwei die letzte Möglichkeit, alte Erinnerungen auszutauschen und etwas über den Werdegang des anderen nach dem Krieg zu erfahren. Sie wissen, dass sie sich nach dieser Reise nie wieder sehen werden und deshalb wollen sie die Zeit bis zum endgültigen Abschied nutzen. In abendlichen Gesprächen, die meist bis in die frühen Morgenstunden des kommenden Tages dauern, lassen Buchheim und der "Alte" gemeinsame Erinnerungen an die Zeit auf dem "Boot", die Tage in der "Festung", das Kriegsende und das Leben danach aufleben. Im Staub und Dreck des Verladehafens von Durban dann der Abschied...
Kind des Krieges
Im Mittelpunkt dieser Reportage steht der "Alte". Zu Kriegszeiten erfolgreicher Kommandant auf U 96, dem legendären "Boot" ist er nun ein alter Mann, sichtlich vom Krieg gezeichnet, der mit den Entwicklungen der Nachkriegszeit niemals wirklich zurecht kommen konnte. Seine Sichtweise vom Krieg erweist sich dadurch zwangsläufig als eine sehr zwiespältige. Die innere Zerrissenheit des "Alten" wird in den langen Gesprächen, die er mit Buchheim führt, überaus deutlich. Die Erinnerungen an den Krieg scheinen für ihn, wie aber auch für Buchheim selbst, reizvoll und schmerzlich zugleich zu sein. Vom Krieg werden sie niemals Abschied nehmen können.
(Wibke Garbarukow)
Mit Der Abschied beschließt Lothar-Günther Buchheim seine Trilogie, die er 1973 mit dem Weltbestseller Das Boot begonnen und 1995 mit "Die Festung" fortgesetzt hatte.
Im Rotterdamer Hafen liegt die "NS Otto Hahn", das einzige Nuklearschiff unter Deutscher Flagge, bereit zur Reise nach Durban. Als Kapitän führt der ehemalige Kommandant des "Boots" - genannt der "Alte" - das Schiff nach Südafrika. Mit an Bord ist Lothar-Günther Buchheim. Die beiden hatten sich, nach den Tagen in der "Festung", in den Nachkriegswirren völlig aus den Augen verloren. Die gemeinsame Fahrt nach Durban ist für die zwei die letzte Möglichkeit, alte Erinnerungen auszutauschen und etwas über den Werdegang des anderen nach dem Krieg zu erfahren. Sie wissen, dass sie sich nach dieser Reise nie wieder sehen werden und deshalb wollen sie die Zeit bis zum endgültigen Abschied nutzen. In abendlichen Gesprächen, die meist bis in die frühen Morgenstunden des kommenden Tages dauern, lassen Buchheim und der "Alte" gemeinsame Erinnerungen an die Zeit auf dem "Boot", die Tage in der "Festung", das Kriegsende und das Leben danach aufleben. Im Staub und Dreck des Verladehafens von Durban dann der Abschied...
Kind des Krieges
Im Mittelpunkt dieser Reportage steht der "Alte". Zu Kriegszeiten erfolgreicher Kommandant auf U 96, dem legendären "Boot" ist er nun ein alter Mann, sichtlich vom Krieg gezeichnet, der mit den Entwicklungen der Nachkriegszeit niemals wirklich zurecht kommen konnte. Seine Sichtweise vom Krieg erweist sich dadurch zwangsläufig als eine sehr zwiespältige. Die innere Zerrissenheit des "Alten" wird in den langen Gesprächen, die er mit Buchheim führt, überaus deutlich. Die Erinnerungen an den Krieg scheinen für ihn, wie aber auch für Buchheim selbst, reizvoll und schmerzlich zugleich zu sein. Vom Krieg werden sie niemals Abschied nehmen können.
(Wibke Garbarukow)
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Der späte Kramberg schreibt mittlerweile ähnlich erratisch wie der späte Augstein, aber dass der neue "Antiroman" von Lothar-Günther Buchheim sich "besterdings wahnwitzig spannend" liest, darf man wohl als positives Fazit verstehen. Ansonsten wird breit aus dem Roman zitiert und die Handlung, wenngleich nur bedingt nachvollziehbar, rekapituliert und ein wenig philosophiert: "Alle Vorgänge sind austauschbar. Alle Grundsätze auch". Und neugierig macht auch, dass aus diesem Roman etwas über "das Reglement der Unordnung" zu lernen ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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