Es war einmal ein Strandfotograf. Der nahm sich einen Affen. Der musste die Leute zum Lachen bringen, denn Fotos, auf denen die Menschen lachen, werden gern gekauft. Eines Tages lachten die Menschen nicht mehr. Da gab der Fotograf dem Affen Schnaps und ein weißes Pulver, damit er lustiger würde. Das wurde er auch aber er wurde auch krank davon. Und rächte sich
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Wer ahmt eigentlich wen nach, fragt Andreas Bock. Äfft der Mensch den Affen nach oder mensche der Affe den Menschen nach? Bei den Zoobesuchern verwischten sich die Grenzen, behauptet Bock, betrachte man die vor den Glasscheiben tänzelnden, winkenden, grimassierenden Menschen. Dieses Motiv des Zoobesuchers taucht auch in F.K. Waechters Affengeschichte auf, so Bock, der sich ansonsten vor allem an Kafkas "Bericht für eine Akademie" erinnnert fühlt, worin ein Affe von seiner Wandlung zu einem sprachfähigen Wesen aus der Not der Gefangenschaft erzählt. In Waechters "Affen des Strandfotografen" begegne uns ein eben solches Wesen, das sich aus Not der Sprache bemächtigt habe, verrät der Rezensent. Hätte nicht Andrea di Gennaro Kakfas Affen bereits ein Gesicht gegeben, dann würde man ihn sich mit Sicherheit so wie Waechters Strandaffen vorstellen. Das Surreale der Geschichte werde auf der letzten Seite aufgehoben, bewundert Bock: dort heiße es, der Affe sei Misshandlungen ausgesetzt gewesen. Die Wirklichkeit bricht jäh in die Geschichte ein.
© Perlentaucher Medien GmbH
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