Anton Kuh (1890-1941) war Satiriker und Schriftsteller, seine eigentliche Stärke lag jedoch in der direkten polemischen Stegreifrede; Kurt Tucholsky nannte ihn deshalb bewundernd einen "Sprachsteller". In diesem am 25. Oktober 1925 in Wien gehaltenen und mitstenografierten Vortrag griff Kuh den Wiener Säulenheiligen der Sprach- und Kulturkritik Karl Kraus massiv an, dem er die Eitelkeit eines Schauspielers bei seinen Rezitationsabenden, vor allem aber den apolitischen Elitarismus seiner Fangemeinde vorhielt. Der wie ein Parlamentsprotokoll geschriebene und nur geringfügig überarbeitete Text ist ein einzigartiges Dokument für Kuhs kabarettistische Sprachmächtigkeit.
Nachdruck der 1925 in Wien erschienenen Erstausgabe.
Nachdruck der 1925 in Wien erschienenen Erstausgabe.