Meine Meinung:
Auf dem Gelände der Schuhfabrik der Breitenbachs in Amerika wird eine Leiche gefunden. Ein Schwarzer wurde ermordet und alles deutet auf einen rassistisch verübten Mord hin. Felix und seine Familie versuchen herauszufinden, wer dahinter steckt, doch leider werden ihnen viele Steine
in den Weg gelegt. Währenddessen muss auch Chesmu, Julias Ehemann indianischer Abstammung mit…mehrMeine Meinung:
Auf dem Gelände der Schuhfabrik der Breitenbachs in Amerika wird eine Leiche gefunden. Ein Schwarzer wurde ermordet und alles deutet auf einen rassistisch verübten Mord hin. Felix und seine Familie versuchen herauszufinden, wer dahinter steckt, doch leider werden ihnen viele Steine in den Weg gelegt. Währenddessen muss auch Chesmu, Julias Ehemann indianischer Abstammung mit Vorurteilen kämpfen und sieht sich einer geballten Übermacht gegenüber.
In Berlin derweil ist es Isa, die mit ihrer Firma zu kämpfen hat. Journalisten belagern das Haus und machen ihr das ohnehin schon durch ihre Behinderung geprägtes Leben schwer. Und dann ist da noch Mikail, der ihr immer wieder Avancen macht. Diese lehnt sie kategorisch ab. Der Nationalsozialismus breitet sich weiter aus und so sieht Mikail nur noch eine Chance, seine Zukunft zu gestalten. Er zieht nach Schweden, weit weg vom Judenhass und der unerfüllten Liebe zu Isa.
Der Abschluss der Breitenbach-Saga hat mir sehr viele emotionale Momente beschert. Gleich zu Anfang ist es der Mord an einem Mitarbeiter der Schuhfabrik, der einen rassistischen Hintergrund trägt.
Die Autorin hat in einer Leserunde so manche von uns gestellten Fragen beantwortet und auch Hintergründe geschildert. Sie selbst fand es sehr schwer, solch ein Buch zu schreiben, in dem es neben Rassismus auch um Anti-Semitismus sowie um den Umgang mit den Ureinwohnern Amerikas geht. Denn die Parallelen zur heutigen Zeit sind einfach unübersehbar.
Die Breitenbach-Saga umfasst insgesamt fünf Bände und wir begleiten die Familie Breitenbach auf ihrem Weg in die Neue Welt. Ein Teil der Familie ist ausgewandert und hat sich in einem kleinen Städtchen namens Cortez ein neues Leben aufgebaut. Die Autorin erzählt nun im letzten Band hauptsächlich von Sam, Sohn von Julia Breitenbach und Chesmu, einem Indianer. Sam ist mir sehr ans Herz gewachsen, denn er muss - da er halb Indianer und halb Weißer ist - mit vielen Vorurteilen kämpfen. Doch er meistert sie geschickt, auch wenn er zwischendurch Zweifel in allem sieht.
Die zweite Hauptperson ist Isa, die in Berlin geblieben ist. Dies erstens aufgrund ihrer Behinderung und zweitens wegen ihrer florierenden Firma und ihren Eltern. Isa ist eine weitere Person, die ich ins Herz geschlossen habe. Ihr unerschütterlicher Mut ist bemerkenswert. Nur wenn es darum geht, sich ihren Gefühlen zu stellen, ist sie feige.
Es gibt weitere Kapitel aus Sicht von Mikail, der als Isas Orthopäde zu dieser eine besondere Beziehung aufbaut. Doch bleiben seine Gefühle unerwidert und so trifft er eine schwerwiegende Entscheidung. Ebenso kommt Felix zu Wort, der als Inhaber der amerikanischen Schuhfabrik so seine Probleme hat. Er hat mit der Aufklärung des Mordes an einem Mitarbeiter zu kämpfen und versucht gleichzeitig, die Firma zum Laufen zu bringen. Aber auch ihm werden immer wieder Steine in den Weg gelegt, die er aber geschickt zu nutzen weiß.
Auch Chesmu hat seine Momente in diesem Buch, vor allem, wenn er versucht, seinen Sohn Sam auf die Zukunft vorzubereiten. Er möchte ihm die Erziehung mitgeben, die er genossen hat und die Werte vermitteln, die die Ureinwohner Amerikas seit Jahrhunderten leben.
Die Autorin schafft es geschickt, die Belange aller Personen in einen Roman zu packen. So kommt keine Langeweile auf, denn jeder hat sein Päckchen zu tragen. Aber die Familie Breitenbach ist auch etwas ganz Besonderes. Ihr Zusammenhalt ist es, der sich so in den Vordergrund drängt und den möchte ich hier auch gesondert nochmals erwähnen. Es hat mir sehr imponiert, wie die Familie sich gegenseitig hilft, sich respektiert und ohne zu Zögern mit Rat und Tat zur Seite steht. Denn diese Hilfe wird mehr als einmal gebraucht.
Die Geschichte, die den Abschluss bildet, ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Die Autorin lässt ihre Charaktere in alle Gefühlslagen treten und erzeugt damit ein anschauliches Bild. Sie zeigt, dass Liebe und Trauer sehr nah beinander liegen, ebenso wie Freude und Leid sowie Respekt und Hass.
Manch eine Figur muss Unerwartetes erleben und wir müssen uns auch von Charakteren trennen. Aber dies erzeugt für mich ein authentisches Bild und gibt mir das Gefühl, dass für das Buch wirklich recherchiert wurde. Ein großer Pluspunkt.
Meggies Fussnote:
Ein emotionaler Abschied von einer großartigen Familie.