Das klassische Hauptwerk der theoretischen Astronomie, die Syntaxis Mathematica des Claudius Ptolemäus (ca. 138 n. Chr.), wurde dem Abendland durch arabische Vermittlung im 12. Jahrhundert als Almagest bekannt und behielt dann seine Standardfunktion bis weit ins 17. Jahrhundert hinein. Nichtsdestoweniger fehlte bisher eine textgeschichtliche Untersuchung der verschiedenen arabischen und lateinischen Versionen. Der Verfasser hat es unternommen, gestützt auf die handschriftlichen Originaldokumente, in einem "Analytischen Teil" Geschichte und Verflechtungen dieser Versionen zu untersuchen und darzustellen. In dem anschließenden "Dokumentarischen Teil" werden zahlreiche Detailfragen im Lichte der Quellenfunde behandelt, besonders ausführlich der Sternkatalog. Zwei beigefügte Wortkonkordanzen erschließen das zugehörige Wortmaterial der Terminologie und Nomenklatur.Der Almagest kann mit der Vielzahl seiner Versionen geradezu als Modellfall für das Studium des Phänomens der griechisch-arabischen sowie der arabisch-lateinischen Übersetzungsliteratur gelten. Die vorgelegte Untersuchung ist somit nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der Naturwissenschaften, sondern sie liefert zugleich auch reichliches und wichtiges Material für die einschlägigen Philologien: die Klassische Philologie, die Orientalistik, die Romanistik, die Mediävistik und die Kulturgeschichte im weiteren Sinne.