Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Mittel- und Neulatein, Note: 1,7, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Cicero behandelt in seinem Dialog, dem Cato maior, einer Verteidigungsschrift gegen die Beschwerlichkeiten des Alters, das Thema Alter und den damit verbundenen Tod. Gerade im letzten Teil des Werks, wenn es um die Todesnähe im Alter geht, nimmt Cicero Stellung zum Alterssuizid, durch den bereits die Griechen bewusst das vom Leiden geprägte Alter beendeten.Er reiht sich damit in eine antike Diskussion über den im Alter begangenen Suizid ein, an dessen Spitze Seneca steht. Als Anhänger der Stoa wird er als entschiedener Selbstmord-apostel bezeichnet, was vor allem in seinen Epistulae morales sichtbar wird.Die vorliegende Arbeit soll das Thema des Alterssuizids anhand spezifischer Textbeispiele beleuchten und untersuchen, wie die Selbsttötung bei Cicero und Seneca repräsentiert wird, um diese anschließend miteinander in Beziehung zu setzen. In diesem Zusammenhang ist es unumgänglich zunächst auf die Rolle des Suizids in der Antike allgemein einzugehen. Einführende Worte zur Begrifflichkeit sollen einen ersten Anhaltspunkt bieten, um die vorherrschende Haltung in der antiken Philosophie über den Suizid nachzuvollziehen. Schließlich ist ein Blick in die Realität notwendig, um einen Transfer zwischen philosophischer Idealvorstellung und sozialhistorischer Realität leisten zu können. Zentrales Augenmerk sollen die Sichtweisen Ciceros und Senecas bzgl. des Alterssuizids erhalten. Dafür soll zunächst kurz die philosophische Haltung Ciceros und Senecas dargestellt werden, um im Anschluss ausgewählte Textpassagen aus dem Cato maior und den Epistulae morales zu präsentieren. Dabei soll untersucht werden, wie sich Cicero und Seneca durch die jeweilige literarische Verarbei-tung zum Alterssuizid positionieren. Stellen sie ausschließlich Gegenpositionen dar oder lassen sich vereinbare Positionen ausfindig machen? Darüber hinaus soll die sprachliche Ebene nicht vernachlässigt werden. Vielmehr sollen charakteristische Begrifflichkeiten und mögliche Metaphern für den Alterssuizid herausgearbeitet werden, um den einzelnen Sichtweisen Nachdruck zu verleihen. Schließlich erscheint es sinnvoll, die Ergebnisse in einem Fazit zusammenzufassen und sie mit der heutigen aktuellen Diskussion über ein menschenwürdiges Altern zu verknüpfen. Haben etwa Cicero und Seneca in der Antike ein ethisches Problem erkannt, das heute mehr denn je zur Diskussion steht?
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