Spätestens seit der Verfilmung durch den Kultregisseur Stanley Kubrick erfreut sich Arthur Schnitzlers Traumnovelle wieder großer Beliebtheit. Schnitzlers einfühlsame Schilderung eines Paares, dessen Beziehung durch außereheliche Begierden in eine Krise gerät, hat nichts an Aktualität verloren. Die Studie situiert die Traumnovelle in ihrem literarhistorischen Kontext zwischen Werteverfall und Ichverlust und spürt die narrativen Verfahren auf, anhand derer es gelingt, Einblick in die Innenwelt der Figuren zu gewähren. Schnitzlers Erzählhaltung changiert dabei zwischen Einfühlung und Demaskierung. Eine ähnlich ambivalente Erzählstrategie wird in Kubricks Verfilmung der Novelle unter dem Titel Eyes Wide Shut verfolgt. Einerseits nutzt Kubrick die suggestive Kraft der Filmbilder, Protagonisten und Zuschauer in den Bann erotischer Verlockung zu ziehen, andererseits wird, etwa mithilfe des Soundtracks, eine ironische Brechung des Bildmaterials erreicht. Eine medienkomparatistische Betrachtung des narrativen Potenzials von Buch und Film rundet die Studie ab, die Studierenden der Literatur-, Film- und Medienwissenschaften als Einführung in das komplexe Feld der Erzähltheorie dienen kann.
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