Im Kontext der Anschläge auf die USA am 11.9.2001 und des darauf folgenden Irak-Kriegs sorgte der amerikanische Neokonservatismus für erhitzte, aber eher Verwirrung stiftende Debatten. Manchen galten diese Neokonservativen als neue Bolschewisten, andere sahen sie als rechte Verschwörerclique, die sich der US-Politik bemächtigt habe. Dieses Buch hingegen zeigt den Neokonservatismus als (Rettungs-)Reaktion einiger Liberaler auf eine mit den antibürgerlichen Ereignissen der 60er Jahre beginnende und bis zum heutigen Antiamerikanismus andauernde globale Anfechtung und Krise des Liberalismus.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Dem Rezensenten Yves Pallade gefällt, was Bernd Volkert zum Thema Neoliberalismus zusammengetragen hat. Besonders beeindruckt ihn die Nüchternheit, mit der sich der Autor der ideengeschichtlichen Entwicklung dieser politischen Weltsicht annimmt. Sein "detailreiches und gleichzeitig übersichtliches" Buch, so stellt Pallade beeindruckt fest, fördert - unterstützt durch Volkerts undogmatische Herangehensweise - "Erstaunliches und Vergessenes" zutage, zum Beispiel, dass der Neokonservatismus ursprünglich vor allem innenpolitische Zielsetzungen hatte und dass ein großer Teil der neokonservativen Vordenker ursprünglich aus dem Lager der "Bürgerrechts- und Anti-Vietnamkriegs-Bewegung" kamen. Auch, dass sie der Parteienpolitik eher mit Skepsis gegenüber stehen und selbst mit der Politik von Bush oder Reagan grundsätzliche Probleme haben, wird von Volkert beleuchtet.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH